Kompressionsklassen bei Kompressionsstrümpfen

Was sind Kompressionsklassen und welche ist die richtige für Sie? Wie stark der Druck ist, der auf die jeweilige Körperregion ausgeübt werden soll, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese berücksichtigen Ärzte, wenn sie medizinische Kompressionsstrümpfe verordnen.

Kompressionsklassen bei Kompressionsstrümpfen

Wie viele Kompressionsklassen gibt es?

Es gibt vier Kompressionsklassen. Fachleute sprechen auch von CCL 1 bis 4: Je höher die Klasse, desto stärker die Kompression. Das ist der Druck, der durch den medizinischen Kompressionsstrumpf ausgeübt wird. Ihr:e Ärzt:in gibt die Kompressionsklasse auf dem Rezept für medizinische Kompressionsstrümpfe vor.

Welche Kompressionsklasse ist die richtige?

Die feste Zuordnung von Kompressionsklassen zu bestimmten Erkrankungen des Venen- oder Lymphgefäßsystems ist nicht sinnvoll. Grundsätzlich entscheidet die:der Ärzt:in individuell über die jeweilige geeignete Kompressionsklasse für den: die Patient:in. Dabei wird das Krankheitsbild und dessen Ausprägung sowie der körperliche Zustand berücksichtigt: Kraft, Mobilität sowie zusätzliche Erkrankungen, von denen Patient:innen betroffen sind, spielen dabei eine wichtige Rolle.

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Je höher die Kompressionsklasse, desto höher der Druck des medizinischen Kompressionsstrumpfes

Medizinische Kompressionsstrümpfe werden in vier Kompressionsklassen unterteilt. Je höher die Kompressionsklasse ist, desto höher ist der Druck. Man spricht auch vom sogenannten Ruhedruck. Die Druckstärke hinter den Kompressionsklassen wird entweder in kPa (Kilopascal) oder mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) angegeben:

Die CCL 1 bis 4 im Überblick

Kompressionsklasse Druck in kPa Druck in mmHg
I 2,4 – 2,8 18–21
II 3,1 – 4,3 23–32
III 4,5 – 6,1 34–46
IV > 6,5 > 49

Im Gegensatz zu Stützstrümpfen können medizinische Kompressionsstrümpfe ärztlich verordnet und durch die Krankenkasse erstattet werden. Hierzu müssen sie gewisse Kriterien erfüllen, wie beispielsweise die Zuordnung einer Kompressionsklasse sowie einen kontinuierlich abnehmenden Druckverlauf von der Fessel zum Oberschenkel.

Diese und weitere Kriterien werden durch die sogenannte „RAL-Gütezeichengemeinschaft Medizinische Kompressionsstrümpfe“ vorgegeben. Erfüllt der medizinische Kompressionsstrumpf alle Vorgaben, erhält er das RAL-Gütezeichen.

Wie ist der Druck am Bein verteilt?

Für die Einteilung in die vier Kompressionsklassen ist die Kompression eines medizinischen Kompressionsstrumpfes im Fesselbereich entscheidend. Denn: Hier ist der Druck am stärksten. Dieser Wert bestimmt die Kompressionsklasse. Für die medizinische Wirksamkeit des Kompressionsstrumpfes muss der Druck von unten nach oben, also von der Fessel zum Oberschenkel kontinuierlich abnehmen.

Medizinische Kompressionsstrümpfe haben einen exakt definierten Druckverlauf

Was ist der Unterschied zwischen Ruhedruck und Arbeitsdruck?

Der Ruhedruck ist der Druck, der ständig von einem medizinischen Kompressionsstrumpf ohne Anspannung der Muskulatur ausgeübt wird.
Der Arbeitsdruck ist der Druck, der in Bewegung – also kurzzeitig während der Anspannung der Muskulatur – durch den Widerstand des medizinischen Kompressionsstrumpf-Materials ausgeübt wird: beispielsweise beim Laufen.

Hat ein Strumpf aus stärkerem Material eine höhere Kompressionsklasse?

Das Material hat keinen Einfluss auf die Kompressionsklasse beziehungsweise den Ruhedruck. Deshalb gibt es medizinische Kompressionsstrümpfe aus feinem und starkem Gestrick in den entsprechenden Kompressionsklassen: Der Ruhedruck ist also innerhalb einer Kompressionsklasse immer gleich – unabhängig vom Material.

Allerdings erhöht sich der Druck eines medizinischen Kompressionsstrumpfes kurzzeitig, während Sie sich damit bewegen. Das ist der sogenannte Arbeitsdruck. Dieser ist abhängig von der Stärke und Stabilität des Materials: Je kräftiger das Material von medizinischen Kompressionsstrümpfen, desto höher der Arbeitsdruck.

Hier finden Sie weitere Informationen zu unseren medi Kompressionsstrümpfen für die Venentherapie sowie für die Ödemtherapie.