Schwangerschaft mit Lip- und Lymphödem

Werdende Mütter mit Lip- oder Lymphödem kennen neben der Vorfreude auf das Baby auch die Sorge, dass die Schwangerschaft gut verläuft. „Verschlimmern sich meine Beschwerden? Kann ich meine Behandlung fortsetzen?“ „Wie wirkt sich meine Erkrankung auf das Baby aus?“ "Ist meine Erkrankung vererbbar?" Antworten auf diese Fragen gibt es hier.

Schwangerschaft mit Lip- und Lymphödem

Wichtiges zur Schwangerschaft mit Lip- und Lymphödemen

Während der Schwangerschaft verändert sich der weibliche Hormonhaushalt, um den Körper auf die Geburt vorzubereiten und das Ungeborene bestmöglich zu versorgen. Der Hormonstatus passt sich an, die Blutmenge im Körper erhöht sich und die Venen können sich weiten. Besteht bei schwangeren Frauen Unsicherheit wegen eines bestehenden Lip- oder Lymphödems, sollte unbedingt Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden. Er kennt die persönliche Situation und Krankengeschichte am besten und kann fachlich unterstützen.

Vererbbar oder nicht?

Lipödem
Die wissenschaftliche Datenlage zum Krankheitsbild Lipödem ist noch sehr dünn. In wieweit neben einer möglichen Vererbung des Figurtyps auch die typischen Krankheitssymptome, wie der Weichteilschmerz in den Beinen oder Armen vererbbar ist, bleibt derzeit unbeantwortet.

Lymphödem
Ein Großteil der Lymphödeme ist durch äußere Einflüsse wie chirurgische Eingriffe erworben (sekundäre Lymphödeme). Wenn überhaupt, dann besteht nur bei angeborenen Lymphödemen (primäre Lymphödeme) die Möglichkeit, eine Veranlagung zu vererben. Die Wahrscheinlichkeit ist aber schwindend gering.1

Auswirkungen der Schwangerschaft auf Lip- und Lymphödeme

Eine Schwangerschaft und deren übliche Veränderungen können die Symptome von Lymph- oder Lipödemen verstärken:

Lipödem: Bei bestehender Erkrankung sind Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen typische Symptome. Gegebenenfalls verbessern oder verschlechtern sich diese, allerdings fehlen noch ausreichend wissenschaftliche Fakten, um feste Aussagen treffen zu können. Hinweis: Bei jeder Schwangeren können schwere Beine, verbunden mit Schmerzen, auftreten – ganz unabhängig von einem Lipödem oder Lymphödem. Deshalb kann es sein, dass bestehende Symptome des Lipödems intensiver wahrgenommen werden. Mehr zum Lipödem

Lymphödem: Dabei handelt es sich um eine eiweißreiche Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, die in der Regel ohne Schmerzen einhergeht. Die Beschwerden können sich in der Schwangerschaft verschlechtern. Deshalb sind angepasste Therapiemaßnahmen und ein enger Austausch mit Arzt, Therapeut und Hebamme unerlässlich. Alles zum Lymphödem

Lip- und Lymphödem-Patientinnen sollten nicht nur während der Schwangerschaft, sondern auch nach der Geburt regelmäßig ihren Gynäkologen und weitere Fachärzte, zum Beispiel einen Lymphologen, aufsuchen. Der Arzt kann eine Diagnose stellen und eine Therapie veranlassen – gegebenenfalls mit medizinischen Kompressionsstrümpfen von medi. Diese werden durch geschultes Fachpersonal im medizinischen Fachhandel abgegeben.
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So sieht die adäquate Behandlung aus

Lip- und Lymphödeme sind chronische Erkrankungen, die eine kontinuierliche Therapie benötigen. So können Beschwerden verbessert und einer Verschlechterung der Symptome entgegengewirkt werden. Deshalb muss die Behandlung in Absprache mit den beteiligten Ärzten und Physiotherapeuten auch während der Schwangerschaft fortgesetzt werden. Dabei hat sich die Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (KPE) auch während einer Schwangerschaft bewährt. Die Gesundheit von Mutter und Kind steht an erster Stelle. Deshalb werden die therapeutischen Maßnahmen im Verlauf der Schwangerschaft angepasst.

Lymphdrainage: Verbesserung durch sanfte Grifftechniken

Diese Art einer medizinischen Massage führen in der Regel Physiotherapeuten mit einer speziellen Zusatzausbildung aus. Durch sanfte Grifftechniken wird der Lymphfluss aktiviert, das Gewebe entstaut sich. Allerdings sollte besonders in der Frühschwangerschaft auf die tiefe Lymphdrainage im Becken- und Bauchbereich verzichtet werden. Die Lip- und Lymphödem-Behandlung während der Schwangerschaft sollte immer in Absprache mit dem zuständigen Arzt erfolgen.

Medizinische Kompressionstherapie in der Schwangerschaft fortführen

In der Schwangerschaft ist das tägliche Tragen von medizinischen Kompressionsstrümpfen bei Patientinnen mit einem Lip- oder Lymphödem umso wichtiger. So können die Beschwerden gelindert und einer Verschlechterung der Symptome und des Ödems vorgebeugt werden.

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Tipps für eine angenehme Schwangerschaft

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kommt Mutter und Kind zugute. Dabei sollte die Schwangere darauf achten, dass die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft moderat erfolgt. Denn: Übergewicht kann Symptome wie Schmerzen, Schweregefühl oder Schwellungen bei Lip- und Lymphödemen verstärken.

Kostenloser Download: Wertvolle Tipps zur Ernährung bei Lip- oder Lymphödem: Ernährungstipps bei Lip- und Lymphödem
 

Auch Bewegung kann Beschwerden reduzieren. Schwangere Lip- und Lymphödem-Patientinnen sollten sich dazu ärztlich beraten lassen. Zum Beispiel eignen sich diese Sportarten:

  • Schwangerschaftsyoga
  • Schwimmen
  • Wasseraerobic
  • Spazieren gehen


Quelle anzeigen

1 Deutsche Gesellschaft für Lymphologie: Lymphödem. URL: https//www.dglymph.de/medizin-informationenstudien/oedemkrankheiten/lymphoedem/_ (09.09.2020)