Hallux rigidus

Arthrose des Großzehengrundgelenks

Hallux rigidus: Arthrose des Großzehengrundgelenks

Was ist ein Hallux rigidus?

Bei Hallux rigidus (auch Hallux limitus, Hallux flexus, Hallux non extensus) kommt es zur Arthrose an der Großzehe. Bei dieser abnutzungsbedingten Erkrankung fällt die Abrollbewegung schwer. Eine komplette Gelenksteife oder schmerzhaft wuchernde Knochenpartien können die Folgen sein.

Hallux rigidus: Ursachen und Risiken

Der Verschleiß bei Hallux rigidus erfolgt im Großzehengrundgelenk zwischen dem ersten Mittelfußknochen und dem Grundglied der Großzehe. Warum manche Menschen einen Hallux rigidus entwickeln und andere nicht, ist nicht im Detail bekannt. Als mögliche Ursachen für die Arthrose im großen Zeh kommen erbliche Faktoren, Verletzungen, Entzündungen, Überbelastungen und Fehlstellungen in Frage. Manchmal ist der Hallux rigidus auch eine Folgeerkrankung bei Gicht.

Aus den vermuteten Ursachen für Hallux rigidus lassen sich folgende Risikofaktoren ableiten:

  • Schlechtsitzendes, enges Schuhwerk
  • Fußfehlstellungen
  • Flaches Fußlängsgewölbe mit einwärts gedrehter Ferse
  • Fehl- oder Überbelastung beispielsweise durch abnormes Gangbild oder Übergewicht
  • Traumata wie Knochenbrüche und Gewebsverletzungen Entzündungen
  • Gicht

Symptome und Anzeichen – wie erkennt man einen Hallux rigidus?

Unter anderem deuten folgende Beschwerden auf einen Hallux rigidus hin:

  • Schmerzen im Großzehengrundgelenk während des Abrollens beim Gehen
  • Steife Großzehe
  • Geschwollenes und gerötetes Großzehengrundgelenk
  • Zunehmende Platzprobleme im Schuh
  • Verstärkung der Beschwerden bei kalter Witterung
  • Folgebeschwerden an Knie- und Hüftgelenk durch Fehlbelastung

Therapie des Hallux rigidus

Um die Diagnose zu stellen, führt der Arzt die Anamnese (Abfragen der Krankengeschichte) durch. Außerdem untersucht er das Großzehengrundgelenk manuell und röntgt es. Oft liegen dann bereits Veränderungen des Gelenkspaltes (Verschmälerung durch Abrieb des Knorpels) oder Knochenwucherungen vor.

Ziel der Behandlung ist, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, die Beschwerden zu lindern und dem Patienten ein möglichst schmerzfreies Laufen zu ermöglichen. Der Arzt legt das Therapieverfahren je nach Stadium der Erkrankung fest. Zur Verfügung stehen – je nach Ausprägung – Maßnahmen der konservativen, der medikamentösen und der operativen Behandlung.

Konservative und medikamentöse Therapie bei Hallux rigidus

Zu den konservativen und medikamentösen Behandlungsmethoden gehören:

  • Spezielle Einlagenversorgungen
  • Orthopädische Schuhzurichtungen
  • Physiotherapie
  • Physikalische Therapiemaßnahmen, beispielsweise Balneotherapie (Schwefel-, Radonbad)
  • Entzündungshemmende Medikamente, Schmerzmittel
  • Injektionsbehandlungen, beispielsweise mit Hyaluronsäure oder Kortison haltigen Medikamenten

Schuheinlagen bei Hallux rigidus

Ein Therapiebeginn mit entlastenden Schuheinlagen ist empfehlenswert – möglichst noch bevor der Zeh beginnt, steif zu werden. Patienten können von orthopädischen Schuheinlagen – beispielsweise igli Controlmedi Rigidus f-tec oder Multizone care R – profitieren, die auf die Bedürfnisse von Patienten mit Hallux rigidus abgestimmt sind. Bei einem Hallux rigidus handelt es sich um eine abnutzungsbedingte, arthrotische Erkrankung des Großzehengrundgelenks. Beim Gehen fällt vor allem die Abrollbewegung schwer. Die Hallux rigidus-Einlage führt zu einer spürbaren Entlastung des Großzehengrundgelenks. Dabei bewirkt die Rigidius-Federeinlage eine Hebelwirkung über das schmerzende Gelenk. Die Eigenschaften der Glasfaser sorgen dafür, dass die eingesetzte Energie beim Abrollen durch die Feder dosiert wieder zurückgegeben wird. Der Fuß wird so in seinem Auftritt zusätzlich gefedert und bei jedem Schritt unterstützt.

Für Menschen, die Hallux-Beschwerden haben und medizinische Kompressionsstrümpfe tragen, gibt es spezielle Ausführungen, beispielsweise mit Hallux-Entlastungszone.

Hallux rigidus Operationen

Sollten konservative Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen oder die Erkrankung zu weit fortgeschritten sein, kann der Orthopäde eine Operation in Betracht ziehen.

Bei einer schweren Arthrose ist die künstliche operative Versteifung (Arthrodese) des Großzehengrundgelenks derzeit die Methode der Wahl. Die Fusion der beiden Knochen trägt zur Schmerzfreiheit des Patienten bei. Die benachbarten Gelenke und eine orthopädische Ballenrolle an der Schuhsole gleichen den damit einhergehenden Bewegungsverlust aus.

Bei leichteren Ausprägungen des Hallux rigidus werden Knochenwucherungen (Osteophyten) abgetragen. Dieses Verfahren nennt sich Cheilektomie. Bei schweren Formen kann diese mit einer Korrekturosteotomie (auch Umstellungs-Osteotomie genannt) kombiniert werden: Der Chirurg durchtrennt einen Knochen (osteotomiert), um die normale Knochen-, Gelenk- oder Extremitäten-Anatomie wieder herzustellen und um Gelenkanteile zu entlasten.1

Quellen:

R. K. Marti, R. J. van Heerwaarden: Osteotomies for posttraumatic deformities. AO-Foundation Publishing. Thieme-Verlag Stuttgart 2008 (ISBN 978-3-13148671-4)

eurocom e.V., Einlagenversorgung, 2. Auflage 2012, Hallux Rigidus. S. 26

Thieme.de, Spiraldynamik-Hallux Rigidus, Online veröffentlicht unter: https://www.thieme.de/de/gesundheit/spiraldynamik-hallux-rigidus-51958.htm(letzter Zugriff: 18.05.2018)

https://www.medon.de/uebungen_hallux_rigidus.html (letzter Zugriff:18.05.2018)