Sichere Anwendung des medizinischen Kompressionsstrumpfes mediven® angio* ist nachgewiesen
Durch den demografischen Wandel steigt die Anzahl der Patienten, die an einer chronisch venösen Erkrankung leiden. Zahlreiche Studien beweisen, dass diese Patienten von medizinischer Kompression profitieren. Häufig liegt bei älteren Patienten jedoch gleichzeitig eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) oder ein Diabetes mellitus vor – einhergehend mit einer peripheren Polyneuropathie (PNP).
Die aktuelle S2k-Leitlinie „Medizinische Kompressionstherapie“ bewertet die fortgeschrittene pAVK als Kontraindikation der medizinischen Kompressionstherapie und die fortgeschrittene PNP, die oft im Rahmen eines Diabetes mellitus auftritt, als Risiko. Die Behandlung von Venenpatienten mit leichter bis mittelschwerer pAVK oder Diabetes mellitus-assoziierter PNP ist allerdings unter engmaschiger ärztlicher Aufsicht möglich.1,2 Dennoch gibt es in der Ärzteschaft bei der Versorgung dieser Patientenklientel Unsicherheiten: Wie sicher ist die Anwendung mit medizinischen Kompressionsstrümpfen?
Aus diesem Grund wurde eine prospektive, kontrollierte, klinische Studie zur Anwendung eines speziell konzipierten medizinischen Kompressionsstrumpfes (mediven® angio) bei Patienten mit venös-bedingtem Ödem und begleitender leichter bis mittelschwerer pAVK oder Diabetes mellitus durchgeführt. Sie zeigt, dass die Anwendung des medizinischen Kompressionsstrumpfes mediven® angio in diesen Patientengruppen sinnvoll und sicher ist.3
Nähere Informationen – unter anderem zu Studiendesign, Studienergebnissen sowie Leitlinienempfehlungen – finden Sie unter den jeweiligen Reitern.
Klinische Studie
Klinische Studie bestätigt die sichere Anwendung des mediven® angio*³
Aufgrund der bestehenden Unsicherheiten bei der Kompressionsversorgung von Patienten mit venös-bedingtem Ödem, die zusätzlich an einer leichten bis mittelschweren pAVK oder Diabetes mellitus Typ 2 leiden, wurde an der Gefäßchirurgischen Abteilung am Universitätsklinikum Erlangen eine prospektive, kontrollierte, klinische Studie durchgeführt: Dabei wurde die Sicherheit des medizinischen Kompressionsstrumpfes mediven® angio bei dieser Patientenklientel untersucht.
Die Beurteilung der Sicherheit erfolgte anhand dieser Kriterien:
- Die Anzahl MKS-bedingter (schwerwiegender) unerwünschter Ereignisse (sogenannte (Serious) Adverse Events)
- Die Auswirkung von medizinischen Kompressionsstrümpfen (MKS, mediven® angio ) der Kompressionsklassen 1 und 2 auf die Mikrozirkulation der unteren Extremitäten.
Zusätzlich wurde der Tragekomfort der MKS bewertet.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:
- In der klinischen Studie traten bei keinem Studienteilnehmer Adverse Events wie Hautläsionen, Schnürfurchen oder Druckstellen auf.
- Außerdem zeigte sich, dass sowohl bei Patienten mit venös-bedingtem Ödem und leichter bis mittelschwerer pAVK als auch bei Patienten mit venös-bedingtem Ödem und Diabetes mellitus Typ 2 die Mikrozirkulation* unter beiden Kompressionsklassen stabil blieb. Sie war mit den Werten der gesunden Kontrollgruppe vergleichbar.
- Der Tragekomfort wurde von den Studienteilnehmern als sehr gut bis gut bewertet.
Die Untersuchung mit dem mediven® angio ist aktuell die erste und einzige klinische Studie, die sich mit der Sicherheit der medizinischen Kompressionstherapie bei chronischen Venenerkrankungen im Kontext der beiden Komorbiditäten pAVK und Diabetes mellitus befasst!
* Die Mikrozirkulation wurde mittels sO2 (Sauerstoffsättigung des Hämoglobins) und Flow (Blutfluss) erhoben.
Infografik: Studie mediven® angio
Erfahren Sie mehr zum Studiendesign, zu den eingeschlossenen Patienten und zu den Studienendpunkten.
Leitlinien
Unter engmaschiger Kontrolle ist der Einsatz von Kompression bei pAVK oder PNP möglich1,2
Bei Patienten mit chronischen Venenerkrankungen ist die medizinische Kompressionstherapie die Basistherapie. In der aktuellen S2k-Leitlinie „Medizinische Kompressionstherapie“ wird erläutert, für welche Indikationen die medizinische Kompressionstherapie empfohlen wird. Außerdem wird aufgezeigt, bei welchen Patientenpopulationen die Therapie nur unter Berücksichtigung eventueller Kontraindikationen und Risiken eingesetzt werden darf. Eine Kontraindikation der Kompressionstherapie stellt unter anderem die fortgeschrittene periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) dar. Eine fortgeschrittene periphere Neuropathie (PNP), die beispielsweise im Rahmen eines Diabetes mellitus auftritt, sollte als Risiko berücksichtigt werden.
Die medizinische Kompressionstherapie bei Patienten mit chronischen Venenerkrankungen und leichter bis mittelschwerer pAVK oder einer, meist mit Diabetes-assoziierten, PNP ist hingegen möglich. Dies wird auch durch die Empfehlungen in einem aktuell veröffentlichten internationalen Konsensuspapier gestützt:2
- Es wird dazu geraten, jeden Patienten, der eine medizinische Kompressionstherapie erhält, vorab auf das Vorliegen möglicher Risikofaktoren zu screenen. Hierzu zählen unter anderem die fortgeschrittene pAVK und die fortgeschrittene Mikroangiopathie, häufig vorliegend im Rahmen eines Diabetes mellitus.
- Bei Patienten mit Polyneuropathie beziehungsweise Sensibilitätsverlust etwa in Folge einer diabetischen Neuropathie werden besondere Vorsichtsmaßnahmen vorgeschlagen. Hierzu zählen das Abpolstern knöchern prominenter Strukturen, die Überprüfung der Passform, die Wahl einer niedrigen Kompressionsklasse und engmaschige Kontrollen.
- Zudem soll bei jedem Patienten mit einem ABPI (ankle-brachial pressure index) < 0,9 der Effekt der medizinischen Kompressionstherapie engmaschig kontrolliert werden.
Die komplette S2k-Leitlinie zur Medizinischen Kompressionstherapie können Sie unter www.awmf.org herunterladen.
Weiterführende Informationen zur pAVK finden Sie in der S3-Leiltinie zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit.
Das internationale Konsensuspapier können Sie unter dem folgenden Link einsehen:
Internationales Konsensuspapier
Scientific Summaries
Scientific Summary – Aktuelles aus der Wissenschaft zur Anwendung des mediven® angio* bei Venenpatienten mit begleitender pAVK oder Diabetes
Die Scientific Summaries geben Ihnen übersichtlich, kurz und kompakt einen Überblick zu
- den aktuellen Ergebnissen aus klinischen Studien,
- Leitlinienempfehlungen oder
- sonstigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen.
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Quellen
1 Rabe E et al. S2k-Leitlinie: Medizinische Kompressionstherapie der Extremitäten mit Medizinischem Kompressionsstrumpf (MKS), Phlebologischem Kompressionsverband (PKV) und Medizinischen adaptiven Kompressionssystemen (MAK). Online veröffentlicht unter: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/037-005.html (Letzter Zugriff 07.07.2020).
2 Rabe E et al. Risks and contraindications of medical compression treatment – A critical reappraisal. An international consensus statement. Phlebology 2020 Mar 2:268355520909066. doi: 10.1177/0268355520909066.
3 Rother U et al. Safety of medical compression stockings in patients with diabetes mellitus or peripheral arterial disease. BMJ Open Diabetes Res Care 2020;8(1):e001316.
Zweckbestimmung
* Rundgestrickter medizinischer Kompressionsstrumpf zur Kompression der unteren Extremitäten, hauptsächlich bei der Behandlung von Erkrankungen des Venensystems.