Patellofemorales Schmerzsyndrom

Empfinden Sie Knie-Beschwerden beim Treppensteigen, nach langem Sitzen oder bei sportlicher Betätigung? Bemerken Sie Schmerzen an der Kniescheibe? Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten. Möglicherweise stellt er das sogenannte patellofemorale Schmerzsyndrom fest. Verschaffen Sie sich einen Überblick zur gezielten Behandlung und erfahren Sie, wie Sie aktiv zur Therapie beitragen können.

Frau trägt Genumedi PT bei patellofemoralem Schmerzsyndrom

Was ist das patellofemorale Schmerzsyndrom (PFSS)?

Beim patellofemoralen Schmerzsyndrom (PFSS) handelt es sich um Schmerzen im Patella-Gleitweg zwischen Oberschenkel und Kniescheibe. Patienten sprechen hier meist von Schmerzen neben, hinter oder unter der Kniescheibe. Deshalb wird es oft auch allgemein als „vorderer Knieschmerz“ bezeichnet.

Bei jungen Frauen tritt das patellofemorale Schmerzsyndrom besonders häufig auf. Denn im Laufe der Wachstumsphase passen sehr häufig das Muskel- und Knochenwachstum nicht zusammen. Zusätzlich spielen das vermehrte Auftreten von Fehlstellungen (X-Beine), hormonelle Aspekte sowie eine geringere sportliche Aktivität eine Rolle.

Grundsätzlich werden drei Instabilitätsgrade unterschieden:

  1. Lateralisation der Kniescheibe (die Kniescheibe gleitet seitlich an der Führungsrinne)
  2. Subluxation der Kniescheibe (die Kniescheibe renkt sich fast aus)
  3. Luxation der Kniescheibe (die Kniescheibe renkt sich vollständig aus)

Folgende Synonyme werden für das patellofemorale Schmerzsyndrom (PFSS) verwendet:

 

  • Femoropatellares Schmerzsyndrom (FPS)
  • Retropatellaschmerz
  • Chondropathia patellae
  • Chondromalazia patellae
  • Vorderer Knieschmerz

Ursachen für den vorderen Knieschmerz

Zu den häufigsten Ursachen zählen eine verkürzte oder geschwächte Oberschenkelmuskulatur, eine nicht vollständig ausgebildete Kniescheiben-Gleitrinne, eine Bein-Achsabweichung (beispielsweise X- oder O-Beine) oder auch eine Verkippung der Kniescheibe.

Im gesunden Zustand sitzt die Kniescheibe wie in einer Führungsrinne im sogenannten Gleitlager des Oberschenkelknochens und wird zusätzlich durch seitliche Bänder gehalten. Die Muskulatur unterstützt aktiv das zentrale Gleiten. Eine Instabilität der Kniescheibe führt dazu, dass die Patella nicht exakt im Gleitlager liegt und im schlimmsten Fall aus der Führungsrinne „herausspringt“. Dies verursacht starke Schmerzen.

Risikofaktoren für das patellofemorale Schmerzsyndrom

Aus anatomischer Sicht zählen dazu Normabweichungen der Gleitrinne oder der Kniescheibenform. Als weitere Risikofaktoren gelten unter anderem ein lockerer Bandapparat (Hypermobilität der Kniescheibe), eine hochstehende Kniescheibe und ein Ungleichgewicht zwischen äußerer und innerer, vorderer Oberschenkelmuskulatur. Letzteres kann dazu führen, dass die verkürzten Muskeln die Kniescheibe über die Sehnen zur Seite ziehen. Die Folge: eine Instabilität der Kniescheibe.

Symptome und Anzeichen, die eine instabile Kniescheibe hervorrufen kann

Die Schmerzen machen sich hinter, neben oder unter der Kniescheibe bemerkbar. Vor allem nach langem Sitzen oder längerer Ruhigstellung des Kniegelenks (Anlaufschmerzen), aber auch in Verbindung mit sportlicher Betätigung oder beim Treppensteigen.

Triggerpunkte: Wenn Schmerzen ausstrahlen

Gesunde Muskulatur spannt sich an und entspannt sich wieder. Eine Überlastung kann dazu führen, dass sich der äußere Oberschenkelmuskel erst dauerhaft verspannt und anschließend verkürzt. Hier können sich „Triggerpunkte“ bilden, die Schmerzen verursachen und ausstrahlen. Beschwerden im Knie können somit auch mit der Bildung eines Triggerpunktes in der äußeren, vorderen Oberschenkelmuskulatur zusammenhängen.

Behandlung beim vorderen Knieschmerz

Im Falle einer Lateralisation oder Subluxation der Kniescheibe wird in der Regel konservativ behandelt, also ohne Operation. Um die Kniescheibe und das Kniegelenk zu stabilisieren, trägt der Patient eine Kniebandage oder -orthese (bei Luxation). Renkt sich die Kniescheibe erstmals oder mehrfach aus, kann ein operativer Eingriff in Erwägung gezogen werden. Zudem ist es wichtig, die Zugrichtung auf die Kniescheibe positiv zu beeinflussen. Dabei helfen therapiebegleitende Übungen und regelmäßiges selbstständiges Training, um die Oberschenkelmuskulatur zu stärken.

Therapiebegleitende Übungen bei patellofemoralem Schmerzsyndrom

Mit gezielten Übungen können Sie Beschwerden bei patellofemoralem Schmerzsyndrom lindern und die Beweglichkeit ihres Knies zu verbessern. Probieren Sie es aus.

Übungen bei patellofemoralem Schmerzsyndrom

Patellofemorales Schmerzsyndrom: Orthesen von medi

Die Therapie eines patellofemoralen Schmerzsyndroms erfolgt in erster Linie konservativ, also nicht-operativ. Bewährt haben sich Orthesen, zum Beispiel die Genumedi PT. Sie kann das Kniegelenk stabilisieren, die Führung der Kniescheibe verbessern und so dem patellofemoralen Schmerzsyndrom entgegenwirken.

Wiederherstellung des muskulären Gleichgewichts

A: Reduzierung der Verspannung im äußeren Anteil der Oberschenkelmuskulatur und gezielte Triggerpunkt-Ansprache
Mithilfe eines Gurtbands können Sie den Druck auf den Punkt individuell regulieren.

B: Aktivierung des geschwächten Muskelanteils

C: Sichere Führung der Kniescheibe

Hier finden Sie weitere Informationen zur Genumedi PT Knieorthese.

 

Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet über die Therapie. Bei Notwendigkeit kann er eine Bandage verordnen. Im medizinischen Fachhandel wird der Patient von geschultem Fachpersonal vermessen. Anschließend erhält der Patient die für ihn passende Bandage.

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