Rezeptierung bei Venentherapie

Verordnung leicht gemacht

Rezeptierung bei Venentherapie

In 8 Schritten zum Kompressionsstrumpf-Rezept

Einfach, patientenindividuell und budgetneutral verordnen

Folgende Bestandteile muss die Kompressionsstrumpf-Verordnung enthalten:

  1. Markieren Sie das Feld Nr.7 mit der Ziffer „7“
  2. genaue Indikation / Diagnose (ICD-10 Code),individuelle Kontextfaktoren
  3. Anzahl der Strümpfe / Strumpfhosen (1 Paar oder 1 Stück),
  4. Materialempfehlung, ggf. Produktname
  5. a) erforderliche Kompressionsklasse (CCL 1 – 3)
    b) Länge: Waden-Strumpf (AD), Schenkel-Strumpf (AG), Strumpfhose (AT), Umstandshose (AT/U)
  6. a) Zusätze: Haftband, Hüftbefestigung etc.
    b) Art der Fußspitze: offen, geschlossen
  7. Hilfsmittelnummer
  8. falls erforderlich: Vermerk „Maßanfertigung“

Wissenswertes zur Verordnung

Kompressionsklasse

  • Die Wahl der Kompressionsklasse liegt im ärztlichen Ermessen. Dies gilt auch für die Kompressionsklasse 1, wenn damit das medizinische Ziel, also eine Besserung des klinischen Befundes erreicht werden kann.1, 2
  • Die Kompressionsklasse 1 ist ebenfalls verordnungs- und erstattungsfähig.3

Verordnungshäufigkeit

  • I. d. R. gewährt die GKV alle sechs Monate eine neue Versorgung.1
  • Auch die Leitlinie „Medizinischer Kompressionsstrumpf“ empfiehlt dieses Intervall.
  • Bei der Erstverordnung ist aufgrund besonderer Beanspruchung bzw. aus hygienischen Gründen eine Mehrfachausstattung sinnvoll.4
  • Bei vorzeitigem nutzungsbedingten Verschleiß, wie auch bei krankheitsbedingtem Verschleiß und bei krankheitsbedingter Formänderung des Beins ist eine erneute Verordnung eines MKS erforderlich.2, 4
  • Halten Sie die entsprechende Begründung (z. B. „wesentliche Gewichtsreduktion“) schriftlich auf dem Rezept fest.

Kontraindikationen medizinischer Kompressionsstrumpf

Absolute Kontraindikationen:

  • fortgeschrittene pAVK
  • dekompensierte Herzinsuffizienz
  • septische Phlebitis
  • Phlegmasia coerulea dolens

Relative Kontraindikationen:

  • ausgeprägte nässende Dermatosen
  • Unverträglichkeit auf Kompressionsstrumpf-Material
  • schwere Sensibilitätsstörungen
  • fortgeschrittene periphere Neuropat (z.B. Diabetes mellitus)
  • primäre chronische Polyarthritis

Untersuchung zur Rezeptierung von Kompressionsstrümpfen:

 Hier finden Sie weitere Informationen zu unseren medi Kompressionsstrümpfen für die Venentherapie.

 

Quellen anzeigen

1 Hilfsmittelverzeichnis nach § 139 SGB V. Online veröffentlicht unter: hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de/HimiWeb/home.action (Letzter Zugriff 06.02.2017).

Wienert V et al. Leitlinie Medizinischer Kompressionsstrumpf (MKS). Phlebologie 2006; 35: 315 – 320.

3 Eurocom e.V., Sieben Fakten zur Kompressionsklasse I. Online veröffentlicht unter: www.eurocom-info.de/service/publikationen/ (Letzter Zugriff 25.07.2017 ).

Richtlinie des GBA über die Verordnung von Hilfsmitteln in der vertragsärztlichen Versorgung; Stand 17. Februar 2017. Online veröffentlicht unter: www.g-ba.de/richtlinien/13/ (Letzter Zugriff 25.07.2017)