Wann brauche ich orthopädische Schuheinlagen?
Das Tragen von orthopädischen Schuheinlagen ist bei einer Vielzahl von Beschwerden sinnvoll: Sie können beispielsweise Fußfehlstellungen korrigieren, das Laufverhalten optimieren und den Bewegungsapparat sowie die Gelenke entlasten. Außerdem können sie dazu beitragen, Bewegungsabläufe zu verbessern, Schmerzen zu lindern, Verspannungen zu reduzieren sowie vor Überlastung und Verletzungen zu schützen.
Wie funktionieren orthopädische Einlagen?
Orthopädische Schuheinlagen werden durch Orthopädie-Schuhtechniker:innen an die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen angepasst. Die Funktionsweise dieser Einlagen beruht auf mehreren Prinzipien:
- Stützen: Einlagen bieten Unterstützung für die Fußgewölbe, um Fehlstellungen zu korrigieren oder auszugleichen. Quer- und Längsgewölbe können beide durch Einlagen entlastet werden.
- Dämpfen: Orthopädische Einlagen können Stöße und Belastungen absorbieren, um die Gelenke und Bänder zu entlasten sowie Schmerzen zu reduzieren.
- Druck umverteilen: Eine Umverteilung des Drucks auf bestimmte Bereiche des Fußes kann zum Beispiel bei Deformitäten oder Fußfehlstellungen vorteilhaft sein.
- Stabilisieren: Insbesondere bei instabilen Gelenken oder nach Verletzungen können Einlagen die Stabilität des Fußes verbessern.
Haben orthopädische Einlagen auch Einfluss auf andere Körperregionen, zum Beispiel auf Knie, Becken und Rücken?
Definitiv! Orthopädische Schuheinlagen werden vor allem aufgrund von Beschwerden am Fuß (73 Prozent) verordnet. Die Auswirkungen einer Fußfehlstellung können die Statik des gesamten Körpers betreffen. Oft sind Haltungs- und Rückenprobleme die Folge. Ebenso Knie-, Hüft oder Kopfschmerzen. Einlagen können dazu beitragen, die Fußstellung zu korrigieren, die Körperstatik zu verändern und so die Belastung auf andere Körperregionen verringern.
Da Einlagen für den gesamten Stütz- und Bewegungsapparat sowie den Bewegungsablauf eine wichtige Rolle spielen, werden 26 Prozent der Patienten, die orthopädische Einlagen wegen Rückenproblemen, 24 Prozent wegen Kniebeschwerden und 20 Prozent wegen Problemen mit der Hüfte verschrieben. Diese Prozentangaben untermauern nicht nur die Relevanz von orthopädischen Schuheinlagen bei Fußdeformitäten, sondern auch ihren Einsatz zur Entlastung bei Fehlstellungen am Knie oder an der Hüfte und Wirbelsäule.1
Elaine Ost berichtet über ihre Erfahrung mit orthopädischen Einlagen und die positiven Auswirkungen auf ihre Kniebeschwerden.
Wie lange muss / sollte ich meine orthopädischen Einlagen tragen?
Je nach Beschwerdebild kann die Tragedauer von orthopädischen Schuheinlagen variieren. Ihr:e Ärzt:in entscheidet über die patientenindividuelle Anwendung der medizinischen Hilfsmittel. Bitte beachten Sie, dass die Eingewöhnungsphase für Einlagen bis zu drei Wochen dauern kann. Beginnen Sie zunächst mit stundenweisem Tragen und steigern Sie dann die Tragedauer langsam auf den ganzen Tag.
Wie lange dauert es, bis Einlagen helfen?
Wie lange es dauert, bis die Effekte des Einlagen-Tragens spürbar werden, kann von Person zu Person und von Indikation zu Indikation variieren. Dabei kommt es vor allem darauf an, worauf die Therapie abzielt:
Unmittelbare Entlastung:
Einlagen können in vielen Fällen schnellen Komfort und sofortige Entlastung bieten.
Langfristige Wirkung:
Um langfristige positive Veränderungen zu erzielen, sollten Sie die Einlagen regelmäßig tragen. Dies kann sich über Wochen bis Monate erstrecken, abhängig von Ihrer individuellen Situation. Richten Sie sich dabei genau nach den ärztlichen Vorgaben.
Sind orthopädische Einlagen immer sinnvoll? Was tun bei anhaltenden Schmerzen und wenn Einlagen nicht wirken? Können Einlagen auch schaden?
Es kann vorkommen, dass Patient:innen trotz Verwendung orthopädischer Einlagen anhaltende Schmerzen haben. Sollten Einlagenträger:innen weiterhin Fußschmerzen haben, muss dies ärztlich abgeklärt werden. Dies gilt auch bei Knieschmerzen, Rückenbeschwerden und anderen gesundheitlichen Einschränkungen.
Fachleute im Sanitätshaus beraten außerdem gerne zu den folgenden Aspekten:
- Überprüfung der Einlagen: Stellen Sie sicher, dass die Einlagen richtig angefertigt wurden und gut passen. Der Fuß kann sich im Laufe der Zeit verändern, daher sollten die Einlagen gelegentlich überprüft und angepasst werden.
- Schuhwerk überprüfen: Nicht jedes Paar Schuhe eignet sich für orthopädische Einlagen. Achten Sie darauf, dass Ihre Schuhe genug Platz bieten und die Einlagen nicht zusätzlich Druck oder Reibung verursachen.
- Rücksprache mit dem Arzt: Haben Sie dennoch weiterhin Schmerzen, konsultieren Sie bitte ihre:n Ärzt:in. Möglicherweise erhalten Sie zusätzlich eine Physiotherapie, um die Muskulatur zu stärken und die Fußhaltung zu verbessern.
- Alternativen prüfen: Sind orthopädische Einlagen nicht die beste Lösung für Sie, kann Ihnen Ihr:e Ärzt:in alternative Behandlungsoptionen vorschlagen, zum Beispiel spezielle orthopädische Schuhmodelle.
Wie unterscheiden sich orthopädische Einlagen von solchen, die man in der Drogerie oder beim Discounter kaufen kann?
Möchten Sie etwas mehr Komfort in Ihren Schuhen, dann können Einlegesohlen aus der Drogerie oder aus dem Discounter durchaus eine Alternative sein. Für die Therapie bei Fußfehlstellungen und Schmerzen in den Füßen sind sie allerdings ungeeignet. Dafür benötigen Sie orthopädische Einlagen, die nach entsprechender Diagnosestellung ärztlich verordnet und individuell auf Ihre Bedürfnisse angepasst werden.
Diagnose & Therapie
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Ihr Weg zur Einlage
In nur 5 Schritten zur orthopädischen Schuheinlage
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Quelle anzeigen:
1 Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag von eurocom e. V. (2023), Medizinische Hilfsmittel. Wirkungsvolle und etablierte Therapie für mehr Lebensqualität im Alltag. Online veröffentlicht unter: Allensbach-Patientenumfrage-2023_web.pdf (eurocom-info.de) (Letzter Zugriff: 24.10.2023)