Versorgungskompass für venöse Erkrankungen

Patientenindividuell und budgetneutral rezeptieren

Rezeptübergabe Arzt Patient

Patienten individuell mit medizinischen Kompressionsstrümpfen versorgen

Bei der Verordnung von medizinischen Kompressionsstrümpfen sind verschiedene Kriterien zu berücksichtigen. Entscheidende Vermerke auf einem Rezept, das für den jeweiligen Patienten individuell ausgestellt wird, sind beispielsweise die Wahl von Kompressionsklasse und Material. Dies sind zwei voneinander unabhängige und unterschiedliche Aspekte, die beide separat angegeben werden müssen. Dabei liegt die Wahl der jeweiligen Kompressionsklasse im ärztlichen Ermessen. Das Material richtet sich nach den patientenindividuellen Faktoren.

So stellen Sie Rezepte patientenindividuell aus. Bitte beachten Sie dabei diese Schritte:

  1. Die Wahl der jeweiligen Kompressionsklasse liegt im ärztlichen Ermessen. Eine starre Zuordnung einer Kompressionsklasse zu einer Diagnose, wie es früher üblich war, ist nicht sinnvoll.1

    Für die Wirksamkeit des Kompressionsstrumpfes ist auch das Material, das sich bezüglich Dehnbarkeit und Elastizität unterscheidet, von großer Bedeutung. In jeder Kompressionsklasse gibt es deshalb unterschiedliche Materialien.1

    Dabei sind Material und Kompressionsklasse voneinander unabhängig. So kann z. B. ein kräftiges Material der Kompressionsklasse 1 verordnet werden, wenn es das medizinische Ziel, also eine Besserung des klinischen Befundes, bewirkt.

  2. Nach der Diagnose der venösen Erkrankung werden zur Bestimmung des Materials die patientenindividuellen Kriterien berücksichtigt:
  • Phlebödemneigung
  • Schweregrad der venösen Erkrankung
  • Gewicht des Patienten

Für die Materialauswahl ist jeweils das Kriterium mit der stärksten Ausprägung entscheidend.

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Quelle

1 Wienert V et al. Leitlinie Medizinischer Kompressionsstrumpf (MKS). Phlebologie 2006;35:315-320.