Instabilität des Sprunggelenks

Ein chronisch instabiles Sprunggelenk entsteht meist nach Umknicken oder Verstauchen: Die stabilisierenden Bänder, die diese Gelenke zusammenhalten, besitzen nur eine begrenzte Elastizität. Bei einer Verletzung können die Bänder schmerzhaft überlastet, dauerhaft überdehnt werden oder reißen. So schützen Sie Ihr Sprunggelenk.

Durch wiederholte Bandverletzungen kann ein schmerzhaftes chronisch instabiles Sprunggelenk entstehen

Schnell zum Thema:

Was ist eine Instabilität des Sprunggelenks?

Wiederholte Verletzungen oder strukturelle Schwächen können zu einer chronischen Instabilität des Sprunggelenks führen. Dabei unterscheidet man die mechanische Instabilität und die funktionelle Instabilität: 

Mechanische Instabilität

Funktionelle Instabilität 

Bei der mechanischen Instabilität handelt es sich um eine strukturelle Bandinstabilität – akut nach einer Verletzung oft mit begleitender Kapsel-Band-Schwäche.                                                                                                                                                                             Hier handelt es ich um eine subjektiv wahrgenommene Unsicherheit beim Gehen mit fehlender Gelenkkontrolle und schlechter Eigenwahrnehmung (Propriozeption). Die funktionelle Instabilität ist langfristig – häufig nach einem länger zurückliegenden Trauma. 

Chronische Instabilitäten kommen zum Beispiel häufig nach einem Supinationstrauma vor, verursacht durch Umknicken nach außen. Eine chronische Sprunggelenkinstabilität kann mit Begleit- oder Langzeitschäden wie chronischen Schmerzen einhergehen. 

Ursachen und Risikofaktoren: Wie entsteht eine chronische Instabilität am Sprunggelenk?

Die Instabilität ist eine häufige Folge wiederholter Bänderrisse oder -dehnungen, insbesondere der lateralen (außenseitigen) Bänder. Das Risiko einer chronischen Instabilität des Sprunggelenks ist bereits nach erstmaliger Distorsion (Verstauchung) sowie bei ungenügender sportmedizinischer Erstversorgung deutlich erhöht. Eine unzureichende Ausheilung oder Schwächung der Kapsel-Band-Strukturen kann ebenfalls eine chronische Instabilität zur Folge haben.  

Weitere Ursachen für eine chronische Instabilität am Sprunggelenk können eine Muskelschwäche oder gestörte neuromuskuläre Kontrolle sein, beispielsweise eine verzögerte Reaktion der stabilisierenden Muskulatur. Auch begleitende Knorpelschäden oder Arthrose durch langfristige Fehlbelastung können zu einer Instabilität führen.  

Diese Symptome und Anzeichen sprechen für eine Instabilität am Sprunggelenk

Die chronische Instabilität im Sprunggelenk macht sich durch Unsicherheitsgefühl beim Gehen – insbesondere auf unebenem Boden, wiederholtes Umknicken, Schmerzen und Schwellungen sowie Bewegungseinschränkungen – bemerkbar. Auch wenn die Beschwerden mit der Zeit abklingen, kann die Instabilität bestehen bleiben. Betroffene glauben oft, dass dann kein Handlungsbedarf mehr besteht – das ist ein Trugschluss.    

Kann man einem instabilen Sprunggelenk vorbeugen?

Bei akuten Verletzungen ist die frühzeitige Behandlung entscheidend, um spätere mechanische und funktionelle Instabilitäten des Sprunggelenks zu vermeiden: 

  • Konsequente Therapie nach einem Umknicktrauma, beispielsweise mit der PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagern)  
  • Vermeidung von Überlastung, um erneuten Bandverletzungen vorzubeugen 
  • Physiotherapie zur vollständigen Wiederherstellung der Beweglichkeit und Stabilität nach einer Verletzung 

Um einer chronischen Instabilität des Sprunggelenks vorzubeugen, eignen sich gezielte Maßnahmen zur Stabilisierung, Kräftigung und Koordination. Durch diese kann das Risiko einer chronischen Instabilität erheblich gesenkt werden, insbesondere bei Sportler:innen oder Personen mit Sprunggelenkverletzungen. Propriozeptives Training, beispielsweise Übungen auf instabilen Untergründen wie Balance-Pads oder Wackelbrettern, trägt dazu bei, die neuromuskuläre Kontrolle zu verbessern.  

Das Tragen stabilisierender Bandagen oder Orthesen, besonders bei sportlicher Belastung oder nach früheren Verletzungen, kann vor weiteren Verletzungen schützen.  

Ärztliche Diagnose „Chronische Instabilität des Sprunggelenks“

Die Diagnose einer chronischen Sprunggelenkinstabilität erfolgt durch Anamnese (Patientengespräch), klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren. Ärzt:innen fragen zunächst nach Häufigkeit und Art des Umknickens (beispielsweise spontan oder nur bei Belastung) sowie nach begleitenden Beschwerden wie Schmerzen, Schwellung und Unsicherheitsgefühl. Vorherige Verletzungen wie Bänderrisse oder Verstauchungen werden mit einbezogen. Die klinische Untersuchung umfasst zudem verschiedene Funktionstests: 

  • Schubladentest prüft die Stabilität des Ligamentum talofibulare anterius (Verschieblichkeit des Talus nach vorne) 
  • Inversions- und Eversionstest: Überprüfung der seitlichen Bandstrukturen 
  • Einbeinstand- und Balance-Tests zur Beurteilung der Propriozeption und Muskelkontrolle 

Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Magnetresonanztomografie (MRT), diagnostische Arthroskopie und Ultraschall ermöglichen den Blick ins Innere und lassen Rückschlüsse auf strukturelle Ursachen der Instabilität zu.  

Steht die Diagnose fest, beispielsweise die mechanische Instabilität in Form einer strukturellen posttraumatischen Bandinstabilität oder die funktionelle Instabilität mit reduzierter Gelenkkontrolle, kann eine gezielte Therapie eingeleitet werden. 

Behandlungsmöglichkeiten: Therapie bei Knöchelinstabilitäten

Bei Instabilität des Sprunggelenks steht zunächst die konservativ-funktionelle Therapie im Vordergrund. Die konservative Therapie erfolgt durch Physiotherapie. Durch propriozeptives Training kann sich die funktionelle Stabilität des Sprunggelenks verbessern. Um wiederkehrende Supinationstraumata zu verhindern, werden häufig medizinische Hilfsmittel wie Sprunggelenkbandagen eingesetzt.  

Führen die konservativen Maßnahmen nicht zur gewünschten Besserung, kann eine Operation nötig sein. Dabei können die betroffenen Bänder rekonstruiert oder ersetzt werden.  

Übungen bei Instabilität des Sprunggelenk

Bei einer Sprunggelenkinstabilität ist es wichtig die Muskulatur wieder zu stabilisieren und zu kräftigen Profitieren Sie von den Übungen, die die Koordination und Stabilität im Sprunggelenk fördern.

Produkte von medi bei chronischer Instabilität im Sprunggelenk

Die Sprunggelenkorthesen medi Ankle sports brace und medi Ankle RTS stabilisieren das obere und untere Sprunggelenk bei mechanischen Bandinstabilitäten. Bei funktionellen Instabilitäten und Unsicherheit beim Gehen kann die Orthese Levamed stabili-tri zum Einsatz kommen. Bei medizinischer Notwendigkeit kann eine Knöchelorthese von medi ärztlich verordnet werden. 


Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet über die Therapie. Bei Notwendigkeit kann er eine Bandage verordnen. Im medizinischen Fachhandel wird der Patient von geschultem Fachpersonal vermessen. Anschließend erhält der Patient die für ihn passende Bandage.

Hier geht's zur unabhängigen Arztsuche der Stiftung Gesundheit.