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„Die Knieorthese Smartfit OA trägt sich wie eine Bandage, wirkt aber wie eine Orthese!“

Für eine höhere Adhärenz bei der Gonarthrose-Therapie

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Am 12. Oktober wird der Welt-Arthrose-Tag begangen – ein Aktionstag, der auf die wachsende Bedeutung dieser Volkskrankheit aufmerksam macht. Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung im Erwachsenenalter weltweit – vor allem im Alter von 65 bis 79 Jahren steigt das Vorkommen der Arthrose stark an. (1) Rund 10 Prozent der Bevölkerung in Deutschland leidet an Gonarthrose (Kniearthrose). (2) Passend zu diesem Anlass stellt der Medizinprodukte-Hersteller medi mit der neuen Knieorthese Smartfit OA eine Innovation für die konservative Gonarthrose-Therapie vor. Im Interview geben Produktmanager Felix Poetzschner und Paul Wagner Einblicke in die Entwicklungsarbeit und erläutern, wie die Orthese Patient:innen zu mehr Beweglichkeit und Lebensqualität verhelfen kann.

Was war der Grund, eine neue Knieorthese für Gonarthrose-Betroffene zu entwickeln?

Paul Wagner: „Wir haben beobachtet, dass der Versorgungsbedarf für Gonarthrose-Orthesen in den letzten Jahren deutlich gewachsen ist. Gleichzeitig gibt es einen Trend zu leichteren Modellen, die sich besser in den Alltag von Betroffenen integrieren. Im Rahmen unserer Produktlebenszyklen war deshalb klar: Die bewährte medi Soft OA braucht nicht nur ein Update, sondern wir wollten das Kniearthrose-Sortiment komplett neu denken. Daraus ist die neue medi Smartfit OA entstanden – für eine noch patientenindividuellere Versorgung von Gonarthrose-Patient:innen.“

Welche Rolle spielen Orthesen generell in der Behandlung von Gonarthrose?

Felix Poetzscher: „Orthesen können zur unterstützenden Behandlung der Bewegungstherapie eingesetzt werden und stellen einen Therapiebaustein dar, der sich in der Praxis etabliert hat. Sie können Schmerzen reduzieren, das Gelenk entlasten und die Mobilität sowie Gehfähigkeit verbessern. In vielen Fällen sind sie auch eine Alternative zu Gelenkersatz-Operationen und Schmerzmitteln. Welche Orthese die passende Lösung ist, hängt von der Schwere der Gonarthrose ab und sollte immer von Orthopäd:innen unter Berücksichtigung der aktuellen Leitlinie nach Durchführung einer entsprechenden Untersuchung und Bildgebung beantwortet werden.“

Welche Überlegungen standen am Anfang der Entwicklung?

Felix Poetzschner: „Um die Adhärenz bei Patient:innen zu steigern, haben wir insbesondere auf folgende Aspekte geachtet: Erstens sollte die Orthese einfach zu handhaben und unkompliziert sein sowie ohne großen Aufwand in jeder Situation justiert werden können. Zweitens wollten wir die Konstruktion besonders schlank und leicht halten.“

Was unterscheidet die Smartfit OA von anderen Orthesen?

Felix Poetzschner: „Herzstück ist das bidirektionale BOA Fit System, mit dem sich die Spannung millimetergenau einstellen oder schnell lösen lässt – auch unter engerer Kleidung. Die Orthese ist somit ideal, um sie im Alltag zu tragen. Neu ist außerdem unser Tec-Knit-Gestrick, das wir extra für die Orthese entwickelt haben und das extrem dünn und atmungsaktiv an der Kniekehle und der Patella ist.“

Paul Wagner: „Zudem haben wir integrierte Drahtführungen anstatt extra aufgebrachter Gurte oder Polsterungen. Alles ist im Gestrick eingebunden und hält die Orthese insgesamt sehr schlank und unauffällig. Die Smartfit OA trägt sich wie eine Bandage, wirkt aber wie eine Orthese! Genau diese Kombination steigert die Akzeptanz und damit die Therapietreue.“

Für welche Patient:innen ist die Orthese gedacht?

Paul Wagner: „Grundsätzlich für alle mit entsprechender Indikation! Wir denken aber vor allem an Patient:innen mittleren Alters, die beruflich wie sportlich aktiv bleiben und sich im Alltag nicht einschränken möchten. Hilfreich ist die Orthese unter anderem beim Gehen, Wandern, Radfahren oder wenn das Knie besonders belastet wird.“

Wie lief die Entwicklung ab?

Felix Poetzschner: „Wir sind mit viel Elan und Perfektionsanspruch an die Arbeit gegangen, um ein ideales Produkt zu entwickeln, das die Bedürfnisse von Patient:innen trifft. Von der ersten Überlegung, dass wir eine völlig neue Orthese konstruieren wollten, bis zur Produktionsreife haben wir knapp drei Jahre daran gearbeitet. Wobei die letzten zehn Prozent des Weges die größte Herausforderung darstellte, als es um Feinheiten und Details ging. Erste Tragetests haben wir mit medi Proband:innen durchgeführt und später auch mit ausgewählten Patient:innen. Zudem war der Fachhandel involviert und wir haben das Feedback von Techniker:innen sowie Ärzt:innen direkt einfließen lassen. In der Kommunikation hat mir dabei meine Erfahrung als Orthopädietechnik-Mechaniker immens geholfen.“

Wie ist die Smartfit OA im Vergleich zu anderen Orthesen im medi Gonarthrose-Sortiment einzustufen?

Felix Poetzschner: „Die Softorthese medi Soft OA light ist unsere Einstiegsvariante, die aufgrund ihrer Schlupf-Wickel-Konstruktion einfach in der Handhabung ist und sich komplett öffnen lässt – sie ist dadurch für weniger mobile Patient:innen geeignet. Am anderen Ende der Range haben wir die Hartrahmenorthese M.4s OA comfort, die durch ihre feste Konstruktion und den steiferen Rahmen für maximale Stabilität sorgt. Und dazwischen findet sich unser neues Flagship-Produkt, die medi Smartfit OA für Patient:innen mit Gonarthrose, die aktiv unterwegs sind.“

Welche weiteren Therapiebausteine können Gonarthrose-Betroffenen helfen?

Paul Wagner: „Es gibt eine Vielzahl an Therapie-Bausteinen, mit denen Patient:innen den Verlauf positiv beeinflussen und ihre Lebensqualität verbessern können. Dazu zählt unter anderem eine ausgewogene, entzündungsarme Ernährung mit viel Gemüse, Fisch und hochwertigen Pflanzenölen, und vor allem ausreichend Bewegung und gezielte Übungen. So ist auf jeder Verpackung der Smartfit OA ein QR-Code angebracht, mit dem Patient:innen automatisch auf die Produktseite und zu einem speziellen Übungsprogramm gelangen. Dort sind Knieübungen zu finden, die die Muskulatur stärken, die Gelenkbeweglichkeit fördern und dadurch Patient:innen eine verbesserte Koordination und Mobilität ermöglichen.“

In welchen Ländern ist die medi Smartfit OA bisher erhältlich?

Felix Poetzschner: „Momentan ist die Orthese nur in Deutschland erhältlich. Priorität hat für uns, dass sich die Smartfit OA im Fachhandel sowie bei Ärzt:innen etabliert und vor allem Patient:innen spürbar hilft. Im Sommer bei heißen Temperaturen möchten wir die Orthese gerne auf der Straße sehen und bei kälteren Temperaturen im Winter nicht, da sie dann unter der Kleidung verschwindet. Das wäre der beste Beweis, dass wir alles richtig gemacht haben.“

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Zweckbestimmungen: medi® Smartfit OA, medi® Soft OA light: Knieorthese zur Entlastung l M.4®s OA comfort: Rahmenorthese zur Entlastung und Stabilisierung des Kniegelenks

Quellen:

  1. Heidemann C et al. Gesundheitliche Lage von Erwachsenen in Deutschland – Ergebnisse zu ausgewählten Indikatoren der Studie GEDA 2019/2020-EHIS (2021). Journal of Health Monitoring 6(3):3-27.
  2. Schmidt, C. O. et al. Häufigkeiten muskuloskelettaler Symptome und Erkrankungen in der bevölkerungsbezogenen NAKO Gesundheitsstudie. Bundesgesundheitsblatt 2020;63(4):415-425.

 

medi – ich fühl mich besser. Für das Unternehmen medi leisten am Standort Bayreuth rund 1.800 Mitarbeiter:innen (weltweit rund 3.000) einen maßgeblichen Beitrag, dass Menschen sich besser fühlen. Das Ziel ist es, Anwender:innen und Patient:innen maximale Therapieerfolge im medizinischen Bereich (medi Medical) und darüber hinaus ein einzigartiges Körpergefühl im Sport- und Fashion-Segment (CEP und ITEM m6) zu ermöglichen. Die Leistungspalette von medi Medical umfasst medizinische Kompressionsstrümpfe, adaptive Kompressionsversorgungen, Bandagen, Orthesen, Thromboseprophylaxestrümpfe, Kompressionsbekleidung, orthopädische Einlagen und digitale Gesundheitslösungen. Zudem fließt die langjährige Erfahrung im Bereich der Kompressionstechnologie auch in die Entwicklung von Sport- und Fashion-Produkten mit ein. Der Grundstein für das international erfolgreiche Unternehmen wurde 1951 in Bayreuth gelegt. Heute liefert medi mit einem Netzwerk aus Distributoren sowie eigenen Niederlassungen in über 90 Länder der Welt. www.medi.de, www.item-m6.com, www.cepsports.com 

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