Venenbehandlung

Medizinische Kompressionsstrümpfe sind die Basistherapie bei Venenleiden. Außerdem gibt es operative Verfahren zur Entfernung krankhaft veränderter Venen. In Abhängigkeit des Schweregrades der Erkrankung und patientenindividueller Kriterien entscheidet der Arzt über geeignete Therapiemaßnahmen.

Venenbehandlung

Schnell zum Thema: 

Moderne Venenbehandlung - ein Überblick

Venenleiden sind nicht heilbar, aber es stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung. Basistherapie sind medizinische Kompressionsstrümpfe: Durch den exakt definierten Druckverlauf wirken sie schlecht schließenden Venenklappen mechanisch entgegen, sodass das Blut nicht mehr in den Beinen versackt.

Mehr zur Kompressionstherapie

Venenoperationen: Beispiele für verschiedene Eingriffsmethoden

Bei einer fortgeschrittenen Venenschwäche mit Bildung von Krampfadern (Varizen) kann der Arzt zu einer Venenoperation raten. Vor jeder Venen-OP erfolgt eine Untersuchung beispielsweise mit Ultraschall (Dopplersonografie), um das Ausmaß des Venenleidens zu erfassen. Der Arzt entscheidet anhand des individuellen Befundes im Gespräch gemeinsam mit dem Patienten, welche Therapiemethode geeignet ist.

Nachbehandlung bei Venenoperationen

Die Nachbehandlung einer Venen-OP beinhaltet in jedem Fall eine Kontrolluntersuchung durch den Arzt. In aller Regel wird der Patient mit medizinischen Kompressionsstrümpfen versorgt. Die Dauer der medizinischen Kompressionstherapie richtet sich unter anderem nach der angewandten OP-Methode, deren Nebenwirkungen und dem individuellen Heilungsverlauf.

Hinweis: Mit einer Venenoperation allein kann die Venenschwäche nicht therapiert werden. Patienten sollten daher auch nach einer erfolgreichen Venen-OP weiterhin täglich medizinische Kompressionsstrümpfe tragen, um lange Freude am Operationsergebnis zu haben.

Untersuchung beim Arzt vor einer Venen-OP

Venenstripping - das Ziehen der erkrankten Venen

Das Venenstripping wird unter lokaler Betäubung oder in Vollnarkose durchgeführt. Über kleine Hautschnitte werden die betroffenen Venen des oberflächlichen Venensystems zuerst abgeklemmt und dann herausgezogen (gestrippt).

Ablauf der Venenstripping-Operation

Schritt 1:

Zunächst wird mit einem kleinen Schnitt in der Leiste die Stammvene freigelegt.

Schritt 2:

Dann werden einmündende Seitengefäße verschlossen und die große Vene selbst abgebunden, sodass kein Blut mehr durch diese fließen kann.

Schritt 3:

Den zweiten Schnitt setzt der Arzt unterhalb des erkrankten Venenabschnitts, bindet dort ab und durchtrennt die Vene. Mithilfe der Sonde kann der erkrankte Abschnitt der Vene herausgezogen werden.

Schritt 4:

Nach dem Eingriff werden die Schnitte verschlossen und das Bein eng mit einem Kompressionsverband umwickelt.

Verödungstherapie: Schonendes Verfahren zum Verschließen der Venen von innen

Bei der Verödungstherapie (medizinisch: Sklerosierung) wird ein spezielles Sklerosierungsmittel in die erkrankten Venen eingespritzt. Dies führt zu einem Verschluss und anschließend zur Verödung der betroffenen Gefäße. Die verödeten Gefäße werden mit der Zeit vom Körper zu Bindegewebe umgebaut.

Vor allem bei der Behandlung größerer Venen, wie der großen Stammvene, wird die Schaumsklerosierung eingesetzt. Dabei wird das Sklerosierungsmittel – unmittelbar bevor es in die Vene gespritzt wird – aufgeschäumt. Durch die große Oberfläche des Schaums werden alle Bereiche der Venen bestmöglich erreicht.

Chiva-Methode: Operatives Abbinden kranker Venen

In den 1980er-Jahren wurde die Chiva-Methode als Alternative zum Ziehen der Krampfadern entwickelt: Nach der Ultraschall-Untersuchung entscheidet der Arzt, an welchen Stellen die Venen unterbunden werden. Dort werden kleine Schnitte gesetzt, die Krampfadern hervorgezogen, mit einem Faden abgebunden und durchtrennt. Die meisten Schnitte sind sehr klein und müssen daher nicht genäht, sondern nur mit einem Klammerpflaster versorgt werden. Die behandelte Vene wird auch hier vom Körper mit der Zeit abgebaut.

Chiva-Methode: Operatives Abbinden kranker Venen

Venenbehandlung mit dem Laser: Laser schließt kranke Venen

Die Lasertherapie ist ein schonendes Verfahren zur Behandlung von Krampfadern. Dabei sind keine Hautschnitte erforderlich, lediglich eine Punktion wie bei einer Blutentnahme. Die betroffene Stammvene wird mit einer Hohlnadel über dem Knie oder am Fußknöchel unter Ultraschallkontrolle punktiert. Der behandelnde Arzt führt einen Katheter mit lichtleitenden Laserfasern an der Spitze in die Vene bis zum Beginn des erkrankten Abschnitts ein. Die Laserenergie, die an den Fasern austritt, verödet die Venen von innen. Mit dem Zurückziehen des Katheters wird der gesamte erkrankte Venenabschnitt auf diese Weise behandelt. Die Vene wird verschlossen, wodurch der Rückfluss des Blutes verhindert wird. Die Patienten spüren außer eventuell einem Wärmegefühl keine Schmerzen. Die Vene wird anschließend vom Körper abgebaut.

Radiowellentherapie: Verschließen erkrankter Venen durch Erhitzen

Das Vorgehen ist mit der Lasertherapie vergleichbar. Der Unterschied besteht in der Art der Hitze: Es wird keine Lichtenergie verwendet, sondern Radiowellen. Bei der Radiowellentherapie, auch Radiofrequenzverfahren genannt, handelt es sich um eine minimal-invasive Methode, bei der die betroffene Vene punktiert und der Radiofrequenzkatheter in die erkrankte Vene eingeführt wird. Zur lokalen Betäubung und zum Schutz des umliegenden Gewebes spritzt der Arzt ein verdünntes Narkosemittel in das Unterhautfettgewebe um die erkrankte Vene.
Durch eine Sonde wird die Hitze auf die Venenwand übertragen, sodass diese schrumpft, sich verschließt und schließlich vom Körper abgebaut beziehungsweise in fibrotisches Gewebe umgebaut wird.

Therapieunterstützung mit Bewegung und Medikamenten

Die Basistherapie bei erweiterten Venen und schwachen Venenwänden, die nicht vollständig schließen, sind medizinische Kompressionsstrümpfe. Bewegung, Wechselbäder und Medikamente können die Therapie unterstützen. 

Tabletten und Salben: Irrtum oftmals durch Werbung!

Empfohlen durch Medien greifen viele Menschen, die von einem Venenleiden betroffen sind, zu Salben und Tabletten. Geschädigte Venenwände und Venenklappen lassen sich damit allerdings nicht wiederherstellen: Salben und Medikamente können die Therapie gegebenenfalls lediglich ergänzen. Basistherapie bei Venenleiden sind medizinische Kompressionsstrümpfe, die das Venenleiden über ihren mechanischen Wirkansatz wissenschaftlich nachgewiesen positiv beeinflussen können!
Pflanzliche Wirkstoffe wie Rosskastanie, zum Beispiel in Form von Tabletten oder Salben, können die Therapie lediglich unterstützen.

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Bewegung zur Aktivierung der Wadenmuskelpumpe

Bewegung zur Aktivierung der Wadenmuskelpumpe

  • Vermeiden Sie langes Stehen und Sitzen.
  • Führen Sie mehrmals täglich Venengymnastik durch, insbesondere, wenn Sie einer Tätigkeit nachgehen, bei der sich langes Stehen oder Sitzen nicht vermeiden lässt.
  • Aktivieren Sie die Wadenmuskelpumpe mit Spaziergängen und Sport. Das bringt den Blutfluss in Schwung.

Medizinische Kompressionsstrümpfe von medi

Hier finden Sie weitere Informationen zu den Kompressionsstrümpfen von medi.

Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet über die Therapie. Bei Notwendigkeit kann er medizinische Kompressionsstrümpfe verordnen. Im medizinischen Fachhandel wird der Patient von geschultem Personal vermessen. Der Patient erhält anschließend medizinische Kompressionsstrümpfe für seine individuellen Bedürfnisse.

Hier geht's zur unabhängigen Arztsuche der Stiftung Gesundheit.