Anatomie des Sprunggelenks
Das Sprunggelenk am Fuß setzt sich aus zwei Teilgelenken zusammen: das obere Sprunggelenk (Articulatio talocruralis) und das untere Sprunggelenk (Articulatio talotarsalis). Schienbein (Tibia), Wadenbein (Fibula) und Sprungbein (Talus) bilden das obere Sprunggelenk, während das untere Sprunggelenk aus drei Knochen gebildet wird: dem Sprungbein (Talus), dem Fersenbein (Calcaneus) und dem Kahnbein (Os naviculare).

Rechtes Bein von medial (innen)
1: Tibia (Schienbein)
2: Fibula (Wadenbein)
3: Calcaneus (Fersenbein)
4: Talus (Sprungbein)
5: Os naviculare (Kahnbein)

Rechtes Bein von lateral (außen)
6: Syndesmose (Bindegewebe zwischen Schien- und Wadenbein)
7: Ligamentum talofibulare anterius (Vorderes Außenband)
8: Ligamentum calcaneofibulare (Mittleres Außenband)
9:Ligamentum talofibulare posterius (Hinteres Außenband)
10: Ligamentum deltoideum (Innenbandkomplex)
Die Bänder des Sprunggelenks
Mehrere Bänder sorgen für die Stabilität des Sprunggelenks.
Laterale Kollateralbänder (Bänder der Fußaußenseite)
Die lateralen Kollateralbänder setzen sich aus drei Bändern zusammen:
- dem Ligamentum calcaneofibulare (verläuft vom Außenknöchel zur Außenseite des Fersenbeins),
- dem Ligamentum talofibulare anterius (verbindet den Außenknöchel mit dem Sprungbein) und
- dem Ligamentum talofibulare posterius (zieht vom Außenknöchel zur Rückseite des Sprungbeins).
Mediale Kollateralbänder (Bänder der Fußinnenseite)
Die Bänder an der Innenseite des Fußes sorgen für Stabilität an der Innenseite des Sprunggelenks, beispielweise das kräftige mediale Kollateralband, auch Ligamentum deltoideum genannt. Es entspringt am Innenknöchel des Schienbeins und verläuft fächerförmig zum Kahnbein, Fersenbein und Sprungbein.
Anatomie und Bedeutung der Achillessehne
Die Achillessehne ist ein wichtiges Strukturelement für die Bewegung und Belastbarkeit des Sprunggelenks. Sie ist die dickste und stärkste Sehne des Menschen und zwischen 15 und 25 Zentimeter lang.
Die Achillessehne ist die Verlängerung der Wadenmuskulatur und setzt am Fersenbein an. In erster Linie ermöglicht sie die Beugung des Fußes.
Die Belastbarkeit der Achillessehne ist enorm
Beim Gehen wirkt das Vierfache des Körpergewichts auf sie ein, beim Laufen fast das Achtfache. Die Sehne überträgt die Kraft der Wadenmuskulatur auf die Ferse beziehungsweise auf den Fuß. Diese Bewegung ist entscheidend für das Gehen und Laufen. Auch beim seitlichen Kippen des Fußes ist die Achillessehne beteiligt.
Verletzungen und Beschwerden am Sprunggelenk
Das Sprunggelenk ist täglich großen Belastungen ausgesetzt und daher anfällig für verschiedene Verletzungen und Beschwerden. Diese können Schmerzen, Schwellungen sowie Bewegungseinschränkungen verursachen und sollten ärztlich behandelt werden.
- Bänderdehnung und Bänderriss: häufig durch Umknicken und Verstauchung
- Brüche (Frakturen): zum Beispiel des Außenknöchels nach Stürzen
- Distorsion: Verstauchung des Sprunggelenks, häufigste Form ist zum Beispiel das Supinationstrauma (Umknicken nach außen)
- Chronische Instabilität: Instabilität des Gelenks oft nach wiederholtem Umknicken aufgrund einer Bandlaxität (Bänderschwäche) oder einer funktionellen Störung
- Sehnenentzündung: durch Überlastung oder Fehlstellung
- Achillodynie: schmerzhafte Reizung der Achillessehne, häufig bei Sportler:innen
- Arthrose: Verschleiß des Gelenkknorpels, oft durch Überlastung oder frühere Verletzungen
- Gelenkentzündungen (Arthritis): durch rheumatische Erkrankungen oder Infektionen
Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet über die Therapie. Bei Notwendigkeit kann er medizinische Hilfsmittel (z. B. von medi) verordnen. Im medizinischen Fachhandel wird der Patient von geschultem Personal vermessen und erhält sein medizinisches Hilfsmittel für seine individuellen Bedürfnisse.
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