Achillodynie – Schmerzen an der Achillessehne

Die Achillessehne verbindet die Wadenmuskulatur mit der Ferse und wird bei Bewegung stark beansprucht. Wird sie überlastet, kann es zu Schmerzen, Reizungen und Entzündungen kommen. Profitieren Sie von unseren Tipps zur Vorbeugung und Infos zur Behandlung einer Achillodynie.

Eine geschwollene und überwärmte Achillessehne kann ein Hinweis auf Achillodynie sein

Schnell zum Thema:

Was ist eine Achillodynie?

Achillodynie ist die medizinische Bezeichnung für Schmerzen an der Achillessehne, die im distalen Verlauf der Sehne (von der Körpermitte weg) auftreten. Der Schmerz kann punktuell oder diffus im Peritendineum, dem Bindegewebe, das die Kollagenfasern der Sehne von außen umhüllt, auftreten.   

In leichten Fällen und bei frühzeitiger adäquater Behandlung können die Symptome der Achillodynie innerhalb weniger Wochen oder Monate abklingen. Unter bestimmten Umständen kann sich eine chronische Achillodynie entwickeln. 

Ursachen für Achillodynie

Ursache der Achillodynie ist meist eine Über- oder Fehlbelastung der Achillessehne. Sie ist die stärkste Sehne des menschlichen Körpers und überträgt die Kraft der Wadenmuskulatur auf den Fuß. 

Hohe Belastungen beim Laufen oder Springen können die Achillessehne überlasten und Schmerzen, Reizungen oder Entzündungen verursachen. Auch muskuläre Dysbalancen können zu einer Überlastung der Achillessehne führen und die Entstehung einer Achillodynie begünstigen.  

Bestimmte anatomische Besonderheiten wie Fußfehlstellungen, eine Beinachsenfehlstellung oder eine verkürzte Achillessehne können die Belastung der Sehne und das Risiko einer Achillodynie erhöhen. Schließlich nimmt mit zunehmendem Alter die Elastizität der Sehnen ab, sodass Schmerzen in der Achillessehne schneller auftreten können. 

Wie kann man einer Achillodynie vorbeugen?

Grundsätzlich führt Inaktivität zu einer vorzeitigen Alterung der Sehne. Deshalb wirkt sich eine moderate Mobilisierung positiv auf eine gesunde Achillessehne aus. Weitere Möglichkeiten zur Vorbeugung: 

  • Planen Sie vor körperlicher Aktivität eine Aufwärmphase ein, um die Durchblutung zu steigern und die Muskeln sowie Sehnen auf die Belastung vorzubereiten. Außerdem empfiehlt es sich, die Wadenmuskulatur regelmäßig zu dehnen, um die Beweglichkeit zu verbessern und die Belastung der Achillessehne zu verringern.
  • Vermeiden Sie beim Sport eine übermäßige Steigerung des Trainingsumfangs oder der Intensität. Die Trainingsbelastung sollte allmählich gesteigert werden, um die Achillessehne langsam daran zu gewöhnen. Geben Sie der Achillessehne auch genügend Zeit zur Regeneration.
  • Übergewicht kann die Achillessehne zusätzlich belasten. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können das Risiko einer Achillodynie verringern.

Symptome und Anzeichen einer Achillodynie

Das Krankheitsbild reicht von einer Reizung bis hin zu einer Entzündung der Achillessehne und des umliegenden Gewebes. Dies macht sich durch Schmerzen bemerkbar. Anfangs lassen die Schmerzen nach, sobald die Belastung reduziert oder vermieden wird. Später können die Schmerzen auch dauerhaft werden – sowohl bei Belastung als auch in Ruhe. 

Eine akute Reizung im Bereich der Achillessehne und des Gleitgewebes kann bis zur Gehunfähigkeit führen. Bei manchen Betroffenen bildet sich an der Achillessehne eine Verdickung ähnlich eines Knubbels oder Knotens. Häufig wird das obere Sprunggelenk in Spitzfußstellung gehalten. In einigen Fällen kann die Sehne reißen (Achillessehnenriss).   

Typische Symptome sind:  

  • Schmerzen: Es kann zu Schmerzen entlang der entzündeten Achillessehne kommen, die sich verstärken, wenn die Sehne belastet wird, beispielsweise beim Gehen, Laufen oder Springen. Die Schmerzen können auch nach längerer Ruhephase auftreten.  
  • Eingeschränkte Beweglichkeit: Bei ausgeprägter Achillodynie kann eine Bewegungseinschränkung oder ein Steifheitsgefühl der Achillessehne entstehen, insbesondere nach längerer Ruhe oder nach dem Aufstehen am Morgen.  
  • Schwellung und Rötung: Bei stärkeren Entzündungen kann es zu Schwellungen und Rötungen im Bereich der Achillessehne kommen. 

Diagnose: Achillodynie erkennen

Die Diagnose der Achillodynie erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung, Anamnese und bildgebenden Verfahren. Zunächst wird eine Anamnese durchgeführt, um Informationen über die Symptome, die Dauer der Beschwerden, frühere Verletzungen sowie das Aktivitätslevel von Patient:innen zu erhalten.  

Bei der anschließenden klinischen Untersuchung wird der Bereich um die Achillessehne abgetastet. Dabei wird nach Schwellungen, Rötungen und lokalen Druckschmerzen gesucht sowie die Beweglichkeit des Fußes und des Sprunggelenks überprüft. Außerdem können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder seltener die Magnetresonanztomografie (MRT) genutzt werden, um die Schwere der Entzündung oder etwaige strukturelle Schäden zu beurteilen.  

Eine sorgfältige Differentialdiagnose ist wichtig, um sicherzustellen, dass die richtige Behandlung eingeleitet wird. Dabei werden andere mögliche Ursachen für die Symptome in Betracht gezogen und ausgeschlossen. Dazu gehören Knochenbrüche, Schleimbeutelentzündungen, Fersensporne, Nervenreizungen oder andere Sehnenverletzungen. 

Therapie bei Achillodynie: Behandlung bei Schmerzen an der Achillessehne

Die Therapie der Achillodynie zielt darauf ab, die Schmerzen an der Achillessehne zu lindern und die Heilung zu fördern – gleichzeitig können Entzündungen reduziert und Rückfälle verhindert werden. Sie erfolgt zunächst konservativ, also ohne Operation. Folgende Methoden lindern die Schmerzen und können das Fortschreiten der Achillodynie verzögern oder aufhalten: 

Folgende Methoden lindern die Schmerzen und können das Fortschreiten der Achillodynie verzögern oder aufhalten: 

  • Physiotherapie: Gezielte Übungen können helfen, die Belastung der entzündeten Achillessehne zu reduzieren und die Heilung zu fördern.
  • Physikalische Maßnahmen: Bei medizinischer Notwendigkeit können physikalische Maßnahmen wie Ultraschallbehandlungen, Elektrotherapie (TENS), Querfriktionen (spezielle Massagen der betroffenen Muskel- oder Sehnenfasern), Stoßwellentherapie oder Akupunktur verordnet werden. 
  • Bandagen:  Bandagen können stabilisieren und entlasten. In der akuten Entzündungsphase können Patient:innen mit Hilfe von beiliegenden Fersenkeilen, die sie beidseitig in die Schuhe legen, die Achillessehne zusätzlich entlasten.
  • Einlagen:Spezielle orthopädische Einlagen sowie Fersenkissen können helfen, die Achillessehne zu entlasten und die Fußstellung zu verbessern.
  • Kühlen:Bei akuten Schmerzen oder Beschwerden können milde Kälteanwendungen mit Kühlkompressen bei Kühlschranktemperatur (circa 7 Grad) Schmerzen und Schwellungen lindern.
  • Wärmen:Bei chronischen Verläufen können ein Heizkissen, eine Wärmflasche oder eine Massage mit einer heißen Rolle (in warmes Wasser getauchtes Frotteetuch) Linderung bringen und die Durchblutung des Sehnenansatzes fördern.
  • Medikamente: Je nach Bedarf und ärztlicher Entscheidung können Betroffene für ein bis zwei Wochen schmerzstillende oder entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac einnehmen.
  • Salben:  Die betroffene Stelle kann mehrmals täglich mit entzündungshemmenden Cremes oder Salben massiert werden.

OP bei Achillodynie – wenn die konservative Therapie nicht ausreicht

In schweren Fällen, in denen konservative Behandlungsmethoden nicht erfolgreich sind, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Dabei kann es sich um die Entfernung von entzündetem Gewebe, die Reparatur von Sehnenrissen oder die Korrektur struktureller Probleme handeln.  

Übungen bei Achillodynie

Ein ausgeglichenes Muskelsystem kann die Belastung der Achillessehne verringern und das Verletzungsrisiko senken. Spezielle Übungen bei Achillodynie dienen der Kräftigung der Wadenmuskulatur sowie der Fuß- und Unterschenkelmuskulatur. 

Bandagen und Schuheinlagen von medi bei Achillodynie

Die Achimed Achillessehnenbandage aus kompressivem Gestrick kann die Sehne bei Achillodynie entlasten: Die integrierten 3D-Silikon-Pelotten bewirken einen sanften Massageeffekt, der Schmerzen lindert und Schwellungen abbaut.  

Orthopädische Schuheinlagen (beispielsweise igli Heel oder igli Heel Light) können die Reizsituation durch eine Weichbettung entlang der Plantarfaszie entlasten und das Fußgewölbe unterstützen.

Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet über die Therapie. Bei Notwendigkeit kann er eine Bandage verordnen. Im medizinischen Fachhandel wird der Patient von geschultem Fachpersonal vermessen. Anschließend erhält der Patient die für ihn passende Bandage.

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