Omarthrose – Arthrose der Schulter
Omarthrose – auch Schulterarthrose genannt – ist eine degenerative Gelenkerkrankung der Schulter. Der Knorpel im Schultergelenk, der die reibungslose Bewegung ermöglicht, wird durch diesen Prozess allmählich abgebaut. Er verschleißt. Dies kann zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Entzündungen führen. Fachleute unterscheiden zwischen der primären und der sekundären Omarthrose: Während die primäre Omarthrose meist auf natürliche Alterungsprozesse oder strukturelle Probleme im Schultergelenk zurückzuführen ist, entsteht eine sekundäre Omarthrose beispielsweise als Folge einer vorherigen Verletzung, eines Unfalls oder einer entzündlichen Gelenkerkrankung wie Arthritis.
Wie entsteht eine Omarthrose? Ursachen und Risikofaktoren für Arthrose in der Schulter
Bestimmte Faktoren erhöhen die Anfälligkeit für Omarthrose. Dazu zählen beispielsweise:
- Natürlicher Alterungsprozess: Mit zunehmendem Alter verschlechtert sich die Qualität des Gelenkknorpels. Der normale Alterungsprozess führt dazu, dass der Knorpel im Schultergelenk dünner und brüchiger wird.
- Überlastung und falsche Belastung: Eine übermäßige und einseitige Belastung der Schulter, sei es durch bestimmte Sportarten, körperlich anspruchsvolle Berufe oder wiederholte Bewegungen, kann den Knorpel im Schultergelenk schädigen und den Verschleiß beschleunigen.
- Genetische Veranlagung: Die Veranlagung zu Omarthrose kann auch genetisch bedingt sein. Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Gelenkerkrankungen haben möglicherweise ein höheres Risiko, selbst davon betroffen zu sein.
- Verletzungen und Traumata: Vorangegangene Schulterverletzungen können den Knorpel beschädigt haben und die Entwicklung von Omarthrose begünstigen. Dazu gehören Band- und Knochenverletzungen sowie wiederholte Luxationen des Schultergelenks.
- Entzündliche Gelenkerkrankungen: Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis können ebenfalls zu Omarthrose führen, da die Entzündung den Knorpel angreifen und schädigen kann.
Wie kann man einer Omarthrose vorbeugen?
Eine gesunde Lebensweise und regelmäßige Bewegung können dazu beitragen, einer Omarthrose vorzubeugen oder den Fortschritt der Erkrankung zu verlangsamen. Auch das Rauchen kann die Gelenkgesundheit negativ beeinflussen. Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der Prävention von Schulterarthrose. Betroffene sollten lange Ruhigstellungen vermeiden und das Gelenk regelmäßig bewegen, um eine Unterversorgung des Knorpels mit Nährstoffen zu vermeiden und die Muskeln zu trainieren. Einseitige Überlastungen sollten vermieden werden, beispielsweise viel Überkopfarbeit wie beim Streichen von Zimmerdecken oder ähnlichen Tätigkeiten.
Schmerzen in der Schulter: Symptome und Anzeichen einer Omarthrose
Die Omarthrose äußert sich durch verschiedene Beschwerden. Es ist wichtig, diese Symptome ernst zu nehmen und frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen. Zu den typischen Anzeichen gehören:
- Schmerzen: Die Schmerzen können sich beim Bewegen des Arms, insbesondere beim Heben, Drehen oder seitlichen Anheben, verstärken. In fortgeschrittenen Stadien können die Schmerzen auch im Ruhezustand auftreten.
- Bewegungseinschränkungen: Die Omarthrose hat oft eine eingeschränkte Beweglichkeit des Schultergelenks zur Folge. Das vollständige Anheben des Arms oder das Drehen der Schulter kann Probleme bereiten.
- Knirschen im Gelenk: Ein charakteristisches Knirschen oder Knacken kann bei Bewegungen des Schultergelenks auftreten. Dies deutet auf den fortschreitenden Knorpelabbau hin.
- Schwellungen: Entzündliche Reaktionen werden oft von nicht sichtbaren Schwellungen im Schulterbereich begleitet, die erst durch Palpation (Abtasten) festgestellt werden. Die Schwellungen können mit Schmerzen und einer eingeschränkten Beweglichkeit einhergehen.
- Kraftverlust: Die Omarthrose wird oft von einer Schwächung der Schultermuskulatur begleitet, was zu einem spürbaren Kraftverlust im betroffenen Arm führen kann.
- Steifheit: Je nach Schweregrad nehmen die Bewegungseinschränkungen zu – eine Steifheit des Gelenks kann die Folge sein.
Die Symptomatik kann individuell variieren. Eine frühzeitige Diagnose mit entsprechender Behandlung kann den Verlauf der Omarthrose positiv beeinflussen.
Diagnose Omarthrose: Wie wird Arthrose in der Schulter festgestellt?
Die Diagnose von Omarthrose erfordert eine umfassende fachärztliche Bewertung. Die Diagnose basiert auf verschiedenen klinischen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren:
- Anamnese: Bei einer gründlichen Anamnese, werden Patient:innen zu Symptomen, Dauer der Beschwerden, eventuellen Verletzungen oder traumatischen Ereignisse und zur familiären Vorgeschichte befragt.
- Klinische Untersuchung: Bei der klinischen Untersuchung wird das Schultergelenk auf Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, Kraftverlust und Anzeichen von Entzündungen überprüft. Spezifische Tests können auf bestimmte Probleme im Schultergelenk hinweisen.
- Röntgen: Röntgenbilder werden oft als erste bildgebende Untersuchung verwendet. Sie können Schmälerungen im Gelenkspalt, Knochenanbauten (Osteophyten) und Knorpelverschleiß deutlich machen.
Die Kombination dieser diagnostischen Methoden ermöglicht eine präzise Diagnose von Omarthrose und bildet die Grundlage, um einen individuellen Behandlungsplan zu erstellen. Frühzeitige Diagnose und Intervention sind entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität von Patient:innen zu verbessern.
Therapie und Behandlung von Arthrose in der Schulter
Es ist entscheidend, dass die Behandlung von Schulterarthrose auf die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen abgestimmt wird. Ein ganzheitlicher Ansatz, der konservative Maßnahmen, physikalische Therapie und bei Bedarf chirurgische Interventionen kombiniert, bietet oft die besten Ergebnisse. Die Therapie und Behandlung der Omarthrose zielt darauf ab, Symptome zu lindern, den Fortschritt der Erkrankung zu verlangsamen und die Funktion des Schultergelenks zu verbessern. Die Wahl der Therapie hängt vom Schweregrad der Omarthrose, den jeweiligen Beschwerden und anderen Faktoren ab. Gängige Behandlungsoptionen sind:
Konservative Maßnahmen
- Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel wie nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAR) können zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen eingesetzt werden.
- Physiotherapie: Gezielte Übungen helfen, die Muskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und die Schulter zu stabilisieren.
- Wärme- und Kältetherapie: Anwendungen von Wärme oder Kälte können Schmerzen lindern und Entzündungen reduzieren.
- Kortikosteroid-Injektionen: Bei starken Schmerzen und Entzündungen können Kortikosteroide direkt in das Schultergelenk injiziert werden, um eine kurzfristige Linderung zu erzielen.
- Ultraschalltherapie und Elektrotherapie: Diese Therapien können zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Muskelfunktion eingesetzt werden.
- Hyaluronsäure-Injektionen: Diese Injektionen sollen die Gelenkschmierung verbessern und die Stoßdämpfung im Gelenk unterstützen.
Operative Eingriffe
- Arthroskopie: Um beispielsweise abgenutzten Knorpel zu glätten und geschädigten Knorpel zu entfernen, kann eine Arthroskopie durchgeführt werden.
- Gelenkersatz (Prothese): In fortgeschrittenen Stadien, wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine Endoprothese für die Schulter in Erwägung gezogen werden.
Ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz und in der täglichen Umgebung können dazu beitragen, Belastungen zu minimieren. Kontinuierliche Durchführung von Physioübungen, um die Muskulatur zu kräftigen und die Beweglichkeit zu erhalten, unterstützen die Therapie.
Welche Ärzt:innen behandeln die Omarthrose?
Orthopäd:innen und Rheumatolog:innen sind unter anderem auf die Behandlung von Schulterarthrose spezialisiert.
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Bei Schulterarthrose kann die Schulterbandage Omomed zum Einsatz kommen. Sollte es während des Therapieverlaufs zu einer Operation kommen, könnten in ärztlicher Absprache Ruhigstellungsorthesen in Betracht gezogen werden.
Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet über die Therapie. Bei Notwendigkeit kann er eine Orthese verordnen. Im medizinischen Fachhandel wird der Patient von geschultem Personal vermessen. Die Orthese wird anschließend individuell auf den Patienten angepasst.
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