Was ist Osteoporose (Knochenschwund)?

Osteoporose (Knochenschwund) ist eine Stoffwechselerkrankung, die sich auf das Skelett auswirkt: Die Knochen werden porös. In der Folge können Knochenbrüche auftreten – häufig an der Wirbelsäule, am Oberschenkelhals und am Unterarm. Die Stoffwechselerkrankung Osteoporose betrifft vor allem Menschen ab 50 Jahren. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Frau leidet unter Osteoporose (Knochenschwund)

Gute Prognose bei Osteoporose

Die gute Nachricht vorab: Osteoporose kann gut vorgebeugt werden. Darüber hinaus ist die Vorstufe von Osteoporose (Osteopenie) dank Vorsorgeuntersuchungen frühzeitig festzustellen. Ist es bereits zu Knochenschwund gekommen, ist dieser zwar nicht heilbar, aber mittels interdisziplinärer Therapiemöglichkeiten sehr gut in Schach zu halten.

Alltag und Lebensstil sollten zudem von einem verantwortungsvollen Selbstmanagement geprägt sein, um sowohl die Erkrankung sowie die therapeutischen Maßnahmen gut zu integrieren.

Heute kommt es nur noch selten zur Ausprägung von Osteoporose im Endstadium.

Risikofaktoren und Ursachen für primäre und sekundäre Osteoporose

Ist der Körper gesund, vollzieht sich ein stetiger Umbau von Knochensubstanz. Ist dieser Stoffwechsel gestört, kann es vorkommen, dass mehr Knochenmasse ab- als aufgebaut wird. Deshalb werden die Knochen porös und anfälliger für Brüche.

Die Risikofaktoren und Ursachen von Osteoporose sind vielfältig. Sie werden in primäre und sekundäre Faktoren unterteilt. Lebensstil, erbliche Vorbelastung sowie die Einnahme bestimmter Medikamente können die Entstehung einer Osteoporose begünstigen. Die wichtigsten Ursachen und Risikofaktoren im Überblick:

Risikofaktoren für eine primäre Osteoporose

  • Alter und Genetik: Mit zunehmendem Alter nimmt die Knochenmasse ab. Die Knochen werden poröser, was das Risiko für Osteoporose erhöht. Osteoporose ist vererbbar, das heißt, eine familiäre Veranlagung spielt eine Rolle: Menschen, bei denen Osteoporose in der Familie vorkommt, haben ein höheres Risiko, ebenfalls daran zu erkranken.
  • Hormonelle Veränderungen: Bei Frauen beschleunigt der Rückgang des Östrogenspiegels nach der Menopause den Knochenabbau. Wenn der Testosteronspiegel bei Männern sinkt, können auch diese eine Osteoporose entwickeln.
  • Erkrankungen der Schilddrüse und Nebenschilddrüse: Eine Überproduktion von Schilddrüsenhormonen oder Nebenschilddrüsenhormonen kann den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen.
  • Lebensstil: Eine kalzium- und Vitamin D- arme Ernährung begünstigt die Entstehung von Osteoporose. Ebenso: Rauchen, Alkohol und Bewegungsmangel.
  • Medikamente: Die Langfristige Einnahme von Kortison und anderen Medikamenten, beispielsweise bestimmte Krebsmedikamente oder Protonenpumpenhemmer zur Behandlung von Sodbrennen können die Knochenstruktur beeinträchtigen.

Ursachen sekundärer Osteoporose: Knochenschwund als Folge von Erkrankungen und Untergewicht (sekundäre Osteoporose)

Rheumatoide Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen (zum Beispiel Colitis ulcerosa) sowie chronische Nierenerkrankungen erhöhen das Risiko für Osteoporose. Auch der Insulinspiegel hat einen Einfluss auf die Knochenmasse. Deshalb haben Menschen mit Diabetes Millitus ein erhöhtes Risiko für Osteoporose. Untergewicht und Essstörungen führen aufgrund der Mangelernährung und Hormonveränderungen oft zu einem signifikanten Verlust von Knochenmasse.

Prävention: Wie kann man einer Osteoporose vorbeugen?

Entsprechende Vorsorgeuntersuchungen lassen schon früh auf eine geringe Knochendichte schließen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Möglichkeiten der Vorbeugung.

  • Vorsorge: Bei Fachärzten können schmerzlose Kochendichtemessungen durchgeführt werden. Diese geben Aufschluss über den aktuellen Zustand der Knochenstruktur.
  • Übungen bei Osteoporose: Bewegung und ein moderates Muskeltraining können helfen, die verschiedenen Muskelpartien zu stärken und einen Knochenabbau zu verlangsamen. Bewegung im Freien fördert die Aufnahme von Vitamin D.
  • Ernährung bei Osteoporose: Eine gesunde und ausgewogene Ernährung im Hinblick auf ausreichend Vitamine (insbesondere Vitamin D), Calcium und Eiweiß (Proteine).

Symptome und Anzeichen einer Osteoporose

Die Erkrankung beginnt zunächst ohne erkennbare Anzeichen. Eine Osteoporose entwickelt sich über Jahre – die Knochenmasse nimmt schleichend ab. Erst wenn der Knochenschwund weiter fortgeschritten und die Knochendichte stark abgenommen hat, treten typische Symptome auf.

Hinweis: Sie sind nicht allein! Osteoporose ist eine häufige Erkrankung. Deshalb gibt es zahlreiche Selbsthilfegruppen. Recherchieren Sie eine geeignete Selbsthilfegruppe und profitieren Sie vom Erfahrungsaustausch mit anderen Osteoporose-Betroffenen.

Übungen und Sport bei Osteoporose

Sanfte Gymnastik sowie gezieltes Krafttraining stärken die Muskeln und fördern den Knochenaufbau. Lernen Sie spezielle Übungen kennen, die auf Patient:innen mit osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen ausgerichtet sind. Sie können die Übungen bequem zu Hause durchführen.

Zu den Übungen

Tipp: Ihre Krankenkasse berät Sie hinsichtlich geeigneter Kurse, beispielsweise Schwimmen, Nordic Walking und Krafttraining.

Welche Ärzt:innen behandeln Osteoporose

Lassen Sie sich zunächst in Ihrer Hausarztpraxis beraten. Von dort werden Sie an eine:n Spezialist:in für Osteoporose überwiesen: Fachärzt:innen aus Orthopädie, Unfallmedizin oder Osteologie beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit der Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Bewegungsapparats.

Hilfsmittel von medi bei Osteoporose: Spinomed Rückenorthesen

Bei der Therapie von osteoporotischen Wirbelkörperbrüchen können die medi Rückenorthesen Spinomed* und die Bodyvarianten Spinomed active** und Spinomed active men*** eingesetzt werden.

Wirbelsäulenaufrichtende Orthesen

Zwei Studien zur Spinomed und Spinomed active belegen2, 3

  • eine Stärkung der Rücken- und Bauchmuskulatur um bis zu 73 beziehungsweise 56 Prozent,
  • eine Verringerung des Kyphosewinkels um bis zu 11 Prozent,
  • die Reduzierung der Schwankneigung um bis zu 25 Prozent,
  • eine Schmerzminderung von bis zu 47 Prozent,
  • ein dadurch verbessertes Wohlbefinden um bis zu 18 Prozent und
  • eine verbesserte Lungenfunktion um bis zu 19 Prozent.

Wie erhalte ich eine Rückenorthese bei Osteoporose?

Bei medizinischer Notwendigkeit erhalten Sie in einer hausärztlichen, orthopädischen oder osteologischen Praxis ein Rezept für eine Rückenorthese. Die Rückenorthese wird im Sanitätshaus Ihres Vertrauens angemessen und angepasst. Sitzt die Orthese optimal, werden Sie ihre wohltuende, entlastende und stabilisierende Wirkung im Alltag erleben.

Quellen/Hinweise:

1 DVO. Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern. 2017. Online veröffentlicht unter: leitlinien.dv-osteologie.org (letzter Zugriff 23.09.2021).

2 Pfeifer M et al. Die Wirkungen einer neu entwickelten Rückenorthese auf Körperhaltung, Rumpfmuskelkraft und Lebensqualität bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose. Eine randomisierte Studie. Am J Phys Med Rehabil 2004;83(3):177-186.

Pfeifer M et al. Die Wirkungen von zwei neu entwickelten Rückenorthesen auf Rumpfmuskelkraft, Körperhaltung und Lebensqualität bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose. Eine randomisierte Studie. Am J Phys Med Rehabil 2011;90(5):805-815

Zweckbestimmung:

* Spinomed® ist eine Orthese zur aktiven Entlastung und Korrektur der Lendenwirbelsäule / Brustwirbelsäule in Sagittalebene.

** Spinomed® active ist eine Orthese zur aktiven Entlastung und Korrektur der Lendenwirbelsäule / Brustwirbelsäule in Sagittalebene.

*** Spinomed® active men ist eine Orthese zur aktiven Entlastung und Korrektur der Lendenwirbelsäule / Brustwirbelsäule in Sagittalebene.

Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet über die Therapie. Bei Notwendigkeit kann er eine Orthese verordnen. Im medizinischen Fachhandel wird der Patient von geschultem Personal vermessen. Die Orthese wird anschließend individuell auf den Patienten angepasst.

Hier geht's zur unabhängigen Arztsuche der Stiftung Gesundheit.