Humeruskopffraktur – Bruch des Oberarms nahe der Schulter
Eine Humeruskopffraktur ist ein Knochenbruch im Bereich des Oberarmkopfes, dem proximalen (körpernahen) Ende des Oberarmknochens (Humerus). Der Oberarmkopf bildet mit der Gelenkpfanne des Schulterblatts einen Teil des Schultergelenks und wird dabei durch Muskeln, Sehnen und Bänder gehalten. Dieser Knochenbruch erfordert eine sorgfältige Behandlung, um langfristige Folgen zu vermeiden.
Wie entsteht eine Oberarmkopffraktur? Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen für Humeruskopffrakturen sind oft Stürze, Sportverletzungen oder Unfälle. Ältere Personen und Menschen mit Osteoporose haben ein höheres Risiko dafür, dass der Oberarmkopf bricht, da ihre Knochen anfälliger für Brüche sind.
Wie kann man einem Bruch des Oberarmkopfes vorbeugen?
Ein Verständnis für die Ursachen einer Humeruskopffraktur trägt erheblich dazu bei, präventive Maßnahmen zu ergreifen, zum Beispiel:
Sturzprävention
Ältere Menschen sollten besonders auf Sturzprävention achten. Dazu zählt beispielsweise das Entfernen von Stolperfallen im Haus sowie das Tragen geeigneter und rutschfester Schuhe. Eine aufgeräumte und gut beleuchtete Umgebung, insbesondere dort, wo sich ältere Menschen aufhalten, trägt auch zur Sturzprävention bei.
Gesunde Lebensgewohnheiten
Ein insgesamt gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Bewegung sowie das Reduzieren von riskantem Verhalten unterstützen die allgemeine Gesundheit und somit auch die Knochengesundheit.
Stärkung der Knochen
Eine ausreichende Aufnahme von Kalzium und Vitamin D ist entscheidend für starke Knochen. Eine gesunde Ernährung mit kalziumreichen Lebensmitteln wie Milchprodukten, grünem Blattgemüse und Fisch unterstützt die Knochen, während Vitamin D durch Sonneneinstrahlung oder nahrungsergänzend aufgenommen werden kann. Menschen mit Osteoporose nehmen ihre ärztlich verordneten Medikamente ein.
Training
Kraft- und Gleichgewichtstraining können die Muskulatur stärken und das Gleichgewicht verbessern, was das Sturzrisiko reduzieren kann. Ein aktiver Lebensstil trägt auch zur allgemeinen Gesundheit der Knochen bei.
Symptome und Anzeichen eines Bruchs am Oberarmkopf
Häufige Symptome einer Humeruskopffraktur sind Schmerzen im Oberarm beziehungsweise im Schulterbereich, die bis in die Hand ausstrahlen können. Außerdem: Blutergüsse und eine eingeschränkte Beweglichkeit des Arms. Darüber hinaus kann es zu motorischen und sensiblen Ausfällen kommen. Bei Verdacht auf einen Oberarmkopfbruch ist sofortige ärztliche Hilfe unabdingbar.
Diagnose Humeruskopffraktur: Wie wird eine Oberarmkopffraktur festgestellt?
Die Diagnose einer Humeruskopffraktur erfolgt in der Regel durch eine sorgfältige klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren. Schritte, die bei der Diagnose einer Humeruskopffraktur typischerweise durchgeführt werden, sind unter anderem:
Anamnese und klinische Untersuchung
Beim Arztbesuch werden die Patient:innen nach dem Unfallhergang befragt und es wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Dabei werden Symptome wie Schmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit und mögliche äußere Verletzungen überprüft.
Bildgebende Verfahren
- Röntgenaufnahmen: Röntgenbilder sind oft die erste Wahl, um eine Humeruskopffraktur zu diagnostizieren. Sie ermöglichen eine genaue Darstellung des Bruchs und helfen dabei, den Schweregrad und die Art der Fraktur zu bestimmen.
- Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT): In einigen Fällen, insbesondere bei komplexen Frakturen oder Verdacht auf Begleitverletzungen, können MRT oder CT zusätzliche Informationen liefern.
Mittels Differenzialdiagnose schließen Ärzt:innen andere mögliche Ursachen für die Symptome aus und stellen sicher, dass es sich tatsächlich um eine Humeruskopffraktur handelt. Dies kann durch den Vergleich mit der kontralateralen (gegenüberliegenden) gesunden Seite erfolgen.
Die genaue Vorgehensweise kann sich je nach Patient:in unterscheiden. Eine rasche und präzise Diagnose ist jedoch entscheidend, um eine angemessene Behandlung einzuleiten und mögliche Komplikationen zu minimieren.
Therapie und Behandlung einer Humeruskopffraktur: Operation oder konservativ?
Die weitere medizinische Behandlung richtet sich unter anderem nach dem Alter der Patient:innen, dem Aktivitätsniveau und dem Schweregrad der Verletzung. Ob konservativ oder operativ behandelt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Fraktur und den individuellen Umständen der betroffenen Person. Eine offene Kommunikation zwischen Patient:in und Ärzt:in ist entscheidend, um die bestmögliche Entscheidung für die Therapie zu treffen.
Konservative Behandlungsmöglichkeiten einer Humeruskopffraktur
Eine Humeruskopffraktur kann konservativ behandelt werden, wenn der Bruch stabil ist und die Fragmente gut ausgerichtet sind. Der allgemeine Gesundheitszustand des:der Patient:in spielt bei der Risikoabwägung für oder gegen eine OP ebenfalls eine wichtige Rolle.
Ein enger Austausch zwischen Patient:in, Orthopäd:in und Physiotherapeut:in ist wichtig, um den Verlauf der konservativen Therapie zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen. Gängige konservative Therapiemöglichkeiten sind zum Beispiel:
Schmerzmanagement
Die Kontrolle von Schmerzen ist ein wichtiger Bestandteil der konservativen Therapie. Schmerzmittel können verschrieben werden, um Patient:innen während des Heilungsprozesses zu unterstützen.
Ruhigstellung und Immobilisation
Der Arm wird für eine bestimmte Zeit ruhiggestellt, um eine ungestörte Knochenheilung zu ermöglichen. Dies kann beispielsweise durch das Tragen einer Orthese oder einer Armschlinge ermöglicht werden.
Physiotherapie
So früh wie möglich sollte mit der Physiotherapie begonnen werden, nicht nur im Hinblick auf die Thromboseprophylaxe, sondern auch um die Beweglichkeit von Schulter, Handgelenk und Ellenbogen zu erhalten und Muskelschwund zu minimieren. Physiotherapeut:innen können spezielle Übungen empfehlen, um die Muskeln zu stärken und die Beweglichkeit des Arms zu verbessern.
Elektrostimulation und Ultraschalltherapie
Diese Therapieformen können dazu beitragen, die Durchblutung zu verbessern, Schwellungen zu reduzieren und den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Operative Optionen zur Rekonstruktion nach einer Humeruskopffraktur
Die endgültige Entscheidung für oder gegen eine Operation erfolgt von Fall zu Fall, basierend auf einer gründlichen Untersuchung, bildgebenden Verfahren und unter Berücksichtigung der spezifischen Umstände der Betroffenen. Bei der Abwägung spielen die Komplexität der Fraktur, die Dislokation der Fragmente und begleitende Verletzungen der Weichteile eine Rolle. Darüber hinaus kann eine Operation erforderlich sein, wenn die Gelenkfläche so geschädigt ist, dass sie rekonstruiert werden muss.
Die operativen Therapiemöglichkeiten bei einer Humeruskopffraktur hängen von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art und Schwere der Fraktur, dem Patientenalter, dem Aktivitätsniveau und anderen individuellen Gesundheitsfaktoren. Hier sind zwei der häufig angewendeten operativen Therapiemöglichkeiten:
- Osteosynthese: Chirurg:innen können Metallplatten und Schrauben verwenden, um die Knochenfragmente zu fixieren. Diese Platten werden in der Regel am Knochen befestigt, um die Fraktur zu stabilisieren, bis die Heilung erfolgt ist.
- Endoprothetik: Bei schweren Frakturen oder irreparablen Schäden am Oberarmkopf kann eine endoprothetische Versorgung, in Betracht gezogen werden. Dabei wird der zerstörte Oberarmkopf durch eine künstliche Gelenkkugel ersetzt.
Nach der Operation ist meist eine Physiotherapie erforderlich, um die Rehabilitation zu fördern und die Funktionalität des Arms wiederherzustellen.
Welche Ärzt:innen behandeln eine Humeruskopffraktur?
Orthopäd:innen oder Unfallchirurg:innen sind bei einer Humeruskopffraktur die richtigen Anlaufstellen. Sie sind auf die Diagnose und Behandlung von Schulterverletzungen spezialisiert.
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Der:die Ärzt:in entscheidet über die patientenindividuelle Nachversorgung: Bei der konservativen Therapie kann die Humeral fracture brace plus zum Einsatz kommen. Nach einer Operation kann der Arm mit Schulterorthesen ruhiggestellt werden.
Der Arzt stellt die Diagnose und entscheidet über die Therapie. Bei Notwendigkeit kann er eine Orthese verordnen. Im medizinischen Fachhandel wird der Patient von geschultem Personal vermessen. Die Orthese wird anschließend individuell auf den Patienten angepasst.
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